Die schwierige Passage durch das Steingeröll.
Barbara Blunschi
Wie es die Tradition vorschreibt, begann auch in diesem Jahr die 100-tägige Alpzeit auf der zu Adelboden BE gehörenden Engstligenalp Ende Juni.
Hochebene
Die Engstligenalp ist die grösste Hochebene der westlichen Schweizer Alpen. Sie befindet sich südlich von Adelboden auf 1900–2000 m ü. M. Seit den 90er-Jahren gehört sie zu den Kulturlandschaften von nationaler Bedeutung. Das Gebiet, das auch die Engstligenfälle umfasst, ist ein beliebtes Wander- und Klettergebiet.
Im Vorfeld des diesjährigen Alpaufzugs wurde schon mächtig die Werbetrommel geschlagen. Der Parkplatz an der Talstation der Engstligenbahn war schon frühmorgens proppenvoll. Während am Vortag die älteren oder schwächeren Tiere mit der Transportbahn auf die Engstligenalp gefahren wurden, machten sich am 21. Juni noch im Dunklen die Begleiter und ihre Rinder auf den steilen Aufstieg.
600 Höhenmeter
600 Höhenmeter werden im Zickzack-Kurs auf dem Wanderweg überwunden. Bis alle 13 Aufzüge ihr Ziel erreichen, dauert es seine Zeit. Jeder einzelne Gruppe wird von Alphornbläsern begrüsst und mit einer Erfrischung belohnt. Unter den Sennen ist auch die Familie Kleinjenni aus Kandergrund mit ihren 14 Kühen. Wir haben sie während des Alpaufzugs begleitet.
Der Alpsommer auf dem Hochplateau auf 1965 m ü.M. dauert für die insgesamt 532 Tiere normalerweise zehn Wochen. Dazu gehören 194 Kühe, 50 Rinder, 91 Maischen (trächtige Gusti), 165 Kälber, 17 Ziegen, 13 Jungziegen und zwei Esel. Aus der Milch der Kühe wird Berner Alpkäse hergestellt.
Mehr zu spektakulären Aufzug seht Ihr im Video von Georg Blunschi.