Hans-Jakob Niklaus gehört zum Kern-OK.
zvg
«Schweizer Bauer»: Es ist ein Novum. Im August finden innerhalb von elf Tagen auf der Schützenmatte in Burgdorf das Oberaargauische, das Emmentalische und das Bernisch-Kantonale Schwingfest statt. Wie kam dies zustande?
Hans-Jakob Niklaus: Es gibt drei Gründe für das Triple-Fest. Der Schwingklub Burgdorf ist sowohl Mitglied beim Emmentalischen wie auch beim Oberaargauischen Schwingerverband. Beides sind Gauverbände. Und als Mitglied von Gauverbänden ist man verpflichtet, im Turnus alle sieben bis zehn Jahre ein Gauverbandsfest zu organisieren. Dazu kommt etwa alle 40 Jahre ein Bernisch-Kantonales. Das ist organisatorisch eine hohe Hürde. Aus diesem Grund kam die Idee auf, ein Dreifach-Schwingfest zu organisieren. Der zweite Grund liegt in der massiven Kostensteigerung der Infrastruktur. Mit drei Festanlässen können die Kosten breiter verteilt werden. Und der letzte Faktor ist die Nachhaltigkeit. So werden Ressourcen geschont, und der Auf- und Abbau muss nur ein- statt dreimal gemacht werden.
Wo liegt die Schwierigkeit beim Triple-Schwingfest?
Die Sponsorensuche ist eine Herausforderung. Denn ein Triplefest bedeutet auch drei Gabentempel. Und das Biotop der Preisspender ist nicht so gross, wie wenn drei Schwingfeste an verschiedenen Orten durchgeführt werden. Auch gilt es, die Kosten im Griff zu behalten.
Können Sie einen Betrag für die Kosten nennen?
Wir sind noch in der Budgetrunde. Man kann jedoch davon ausgehen, dass das ganze Fest um die drei Millionen Franken kosten wird.
Wie ist der aktuelle Stand bei den Vorbereitungen?
Organisiert sind die Standorte der ganzen Infrastruktur. Also beispielsweise, wo die Tribünen und der Schwingplatz sein werden. Ebenfalls die Verkehrsführung und die Standorte für die Parkplätze stehen fest. Parkieren können die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Ey gegen Kirchberg sowie im Schachen gegen Oberburg. Zwei Landwirte stellen dort ihr Land zur Verfügung. Und ebenfalls die wichtigsten Sponsoren sind gefunden worden. Wir sind aber nach wie vor auf der Suche nach weiteren.
Wie viele Helfer sind nötig, um den Anlass zu stemmen?
Wir brauchen rund 1000 Helferinnen und Helfer. Diese Zahl bezieht sich auf die Dauer vom Aufbau am 8. Juli bis zum Ende des Rückbaus am 23. August. Aktuell haben wir die Zusage von ungefähr 30 Vereinen. Wir sind zuversichtlich, dass wir die benötigten Helfenden rekrutieren können, sind jedoch froh um alle, die sich noch anmelden möchten.
Wie läuft der Vorverkauf der Billette?
Der Vorverkauf für die Tripletickets läuft sehr gut. Ab dem 1. Februar kommen die Duotickets und ab dem 1. April die Einzeltickets in den Verkauf. Insgesamt hat es auf den Tribünen, die alle ungedeckt sind, Platz für rund 10 000 Besucherinnen und Besucher. Ich denke jedoch, dass beim Emmentalischen wie auch beim Oberaargauischen Schwingfest die Kapazitäten nicht ganz ausgeschöpft werden.
Gibt es für einen speziellen Anlass auch einen speziellen Preis?
Aktuell prüfen wir, ob wir einen Triple-Spezialpreis vergeben möchten. Um diesen zu erhalten, muss ein Schwinger an allen drei Festen gewinnen. Entscheiden wir uns dafür, müssen wir noch einen Sponsor suchen. Man kann sich gerne bei uns melden!
Und die letzte Frage: Was ist Ihr persönlicher Wunsch für die Burgdorfer Schwingfeste?
Ich wünsche mir schönes Wetter, keine Unfälle und an allen drei Festtagen eine volle Arena.
Die Schwingfeste Burgdorf 2024 beinhalten das Oberaargauische Schwingfest am 1. August, das Emmentalische Schwingfest am 3. August und das Bernisch-Kantonale Schwingfest am 11. August. Austragungsort ist die Schützenmatte in Burgdorf. Es gibt vier Trägervereine: den Schwingklub Burgdorf, die Hornussergesellschaft Burgdorf, den Turnverein Hindelbank und das Ämmitaler Chörli. Das Organisationskomitee besteht aus 80 Personen. Das Kern-OK umfasst 24 Leute, dieses wird von Grossratspräsident Franceso Rappa (Mitte) geführt. Verteilt über die drei Feste werden 50 000 Besucherinnen und Besucher erwartet. jgr
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