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Seeländer Weihnachtsbäume in Schweizer Stuben

Die IG Suisse Christbaum rechnet in der Schweiz mit einem Marktvolumen von 1,7 Millionen Tannenbäumen, die in der Weihnachtszeit nachgefragt werden. Rund die Hälfte davon wird importiert. Um die restliche Nachfrage abzudecken, machen sich auch ein Seeländer Förster und ein Schreiner stark.

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Förster Ruedi Schweizer produziert seit 30 Jahren Tannenbäume. Rund 8’000 Bäume bewirtschaftet er zusammen mit seinem Geschäftspartner und Waldbesitzer Thomas Herrli, berichtet das «Bieler Tagblatt». Wenn die Bäume gross genug sind, werden sie als Weihnachtsbäume verkauft. Und wenn sie keine Abnehmer finden, dürfen sich Ziegen und Alpakas auf ein Festmahl freuen. 

Ein Förster und ein Schreiner

Weihnachtsbäume haben Hochsaison. Um auch die regionalen Weihnachtsmärkte zu beliefern, nehmen Ruedi Schweizer und Thomas Herrli die letzten Anstrengungen auf sich. Ruedi Schweizer ist Förster, Thomas Herrli ist Schreiner-Projektleiter. Mit Allradfahrzeugen und schwerem Schuhwerk ausgerüstet machen sie sich an diesem Tag an, die letzten 80 Bäume aus dem eigenen Nutzwald zu ernten, berichtet das «Bieler Tagblatt» weiter.

Zuvor hätten sie bereits rund 400 Rot-und Weisstannen, kleine Nordmanntannen und Spezialbäume aus den Plantagen geerntet. Den notwendigen Vorrat an Tannenbäumen planen sie jeweils aufgrund der letztjährigen Verkäufe. «Ich habe die Bäume im Verlauf des Sommers ausgewählt und mit einer Etikette markiert», sagt Herrli.

Die beiden Weihnachtsbaum-Spezialisten produzieren ihre Tannen auch auf dem Seienberg. 

Wuchs bestimmt den Zweck

Die Rot- und Weisstannen auf dem Seienberg südwestlich von Wahlendorf würden sich auf natürlichem Wege mit Flug-Sämlingen entwickeln. Aus den eng nebeneinander wachsenden jungen Tannen würden die Spezialisten einzelne Bäume ausreissen, um genügend Licht und Raum für die übrigen Bäume zu schaffen, die später auch als Bauholz benutzt würden.

Der Wuchs einer Tanne würde bestimmen, zu welchem Zweck sie sich eignet. Für die Weiterverarbeitung des Holzes würden sich Stämme mit wenigen Ästen eignen. Für Weihnachtsbäume hingegen eignen sich Bäume mit vielen, regelmässig angesetzten und starken Zweigen. Nur so böten sie genügend Platz und Halt für die Kerzen und die Weihnachtsdekoration. Mit einer Akku-Motorsäge macht sich Ruedi Schweizer daran die Tannenbäume wohnzimmergerecht zurechtzuschneiden.

Rund 8’000 Bäume

Die gefällten Tannenbäume umhüllen sie dann mit einem Aluminium-Trichter mit den typischen weissen Netzen, die den Transport des weihnachtlichen Grüns wesentlich vereinfachen. Die Lagerung ist kompakter, der Transport schonender. Neben dem Privatwald von mehreren Hektaren, pflanzen Schweizer und Herrli auch noch an vier weiteren Standorten Tannenbäume an.

Im letzten Jahr hätten sie in Wölflisried bei Innerberg weitere 2’000 junge Tännchen gesetzt, berichtet das «Bieler Tagblatt» weiter. Insgesamt bewirtschaften sie rund 8’000 Bäume verschiedener Sorten und Grössen.

Über den vergangenen, trockenen Sommer wissen sie auch Gutes zu berichten. «Wir mussten weniger Schädlinge bekämpfen als in nasswarmen Vorsommermonaten», sagt Ruedi Schweizer. Und die kleinen Tannenbäume auf dem Frienisberg seien standortgerecht und ohne besondere Pflege gut im Mischwald eingebettet.

Mitglied bei IG Suisse Christbaum

Wie erwähnt errechnet die IG Suisse Christbaum in der Schweiz eine Nachfrage von 1,7 Millionen Weihnachtsbäumen. Auch wenn die Hälfte davon aus französischen, dänischen und deutschen Kulturen importiert werden, bleiben für den heimischen Markt immer noch 850'000 Bäume übrig. Für das Seeland würde sich daraus ein Bedarf von rund 20'000 Stück errechnen lassen.

Im Seeland seien es insgesamt neun Produzenten, die der IG Suisse Christbaum angehören würden und also Tannenbäume mit einem Gütesiegel vertreiben dürften. Doch es gäbe auch Waldbesitzer, die die «reifen» Tannenbäume selbst schneiden würden. Einzelne Burgergemeinden bieten sie lokal zum Verkauf an.

Die jüngere Generation Seeländer Landwirte würden die geerbten Tannenbaum-Kulturen zunehmend durch andere Kulturen ersetzen, beobachtete Schweizer, der seit 30 Jahren im Geschäft mit den Weihnachtsbäumen ist.

Markt verändert sich

Es sei 1985 gewesen als Forstwartlehrling  Ruedi Schweizer bei der Burgergemeinde Aarberg erstmals Christbäume geerntet und verkauft hätte, schreibt das «Bieler Tagblatt» weiter. Als dann die importierten Nordmanntannen aufgekommen sind, hätte sich der Markt verändert. Der damals für einen Forstbetrieb unrentable Betriebszweig «Tannenbaum» sei von der Burgergemeinde ausgelagert und seit 1993 von Ruedi Schweizer und seinen Kollegen als Hobby betrieben worden.

Als sich 2017 Thomas Herrli zu ihnen gesellte, hätten sie die Produktion ausgebaut. Noch immer opfern sie einen grossen Teil ihrer Freizeit, um die Bäume zu bewirtschaften. Zusammen mit einem 10-köpfigen Helferteam würden sie in diesen Tagen die Verkaufsstellen beliefern, s chliesst das «Bieler Tagblatt» den Bericht . Und die Bäume, die bis Weihnachten keine Abnehmer finden, werden an Tiere verfüttert. So dürfen sich also auch Pferde, Ziegen oder Alpakas auf ein Festmahl freuen.

Hier finden Sie die Verkaufsstellen von Ruedi Schweizer und Thomas Herrli.

Die Tipps der Weihnachtsbaum-Spezialisten: 

  • Lagerung bis Weihnachten: Der Baum sollte möglichst kühl sowie wind- und sonnengeschützt gelagert werden
  • Beim Aufstellen: Den Baum im Netz aufstellen und erst dann das Netz entfernen. Am besten den Baum einen halben Tag vor dem Schmücken aufstellen, damit sich die Äste entfalten können
  • Das Raumklima: Der Raum sollte nicht zu warm sein. Falls der Baum neben einer Heizung steht, diese zurückdrehen. Zugluft oder direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Zum Frischhalten: Mit Wasser versorgt, bleibt der Baum länger frisch. Damit der Baum das Wasser aufnehmen kann, sollte er mit der Rinde genügend tief im Wasser stehen. Idealerweise wird er vor dem Aufstellen frisch angeschnitten
  • Entsorgung: Vollständig abgeschmückt, kann der Baum der Grünabfuhr übergeben werden. Hier wird sogar noch Energie aus ihm gewonnen (Quelle: deinweihnachtsbaum.ch).
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