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Simmentaler Kuh mit Bomben-Euter

Einmal mehr bot die Frutigtaler Eliteschau in Mülenen BE ein abendliches Viehzuchterlebnis vom Feinsten. In den Rassen Simmental, Swiss Fleckvieh und Holstein wurden Top-Tiere aufgeführt. Einhelliges Lob fand die Simmentaler-Kuh Brisago Volta von Peter Brügger, Frutigen, die sich insbesondere durch ein Euter auszeichnet, wie es sonst kaum eine oder keine Simmentaler Kuh hat. 

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Die Kanderarena in Mülenen war schon bei der ersten Kategorie bis auf den letzten Platz besetzt. Viele weitere Besucher verfolgten sie stehend. Die nunmehr zum zehnten Mal durchgeführte Ausstellung, organisiert vom Amtsverband Frutigen mit einem OK unter der Leitung von OK-Präsident Christian Zurbrügg und OK-Vizepräsident Abraham Aellig, stiess einmal mehr auf viel Anklang. Nach der Vergabe der Missen-Titel wurden unzählige Menüs serviert, und im Nebenraum rief die Disco. 

Richter Toni Perren

Im Rang amtete SI- und SF-Züchter Toni Perren aus St. Stephan BE als Richter. Er hat einen 15-Hektaren-Milchviehbetrieb mit rund 15 Kühen und geht in der Nähe des Jaunpasses z’Alp. Als Hobbys gab er Viehzucht und die Kinder (zwei Töchter im Alter von 3 und 5 Jahren) an. Er beschrieb die Kühe ausführlich und begründete seine Entscheidungen präzise.

Er wurde unterstützt durch die Ringwoman Sabrina Brönnimann. Ihre Hobbys: die Viehzucht und im  Sommer z’Alp gehen. Die beiden Ehrendamen, die Schwestern Nadja und Julia Brügger aus Frutigen, nannten als eines ihrer Hobbys auch die Mithilfe auf dem elterlichen Betrieb. 

Peter Brügger gewinnt mit Simmentaler-Kuh 

Bei den Simmentaler-Kühen gewann mit Brisago Volta eine Kuh aus dem Stall von Peter Brügger, Frutigen, die von Georg Reichenbach, Gstaad, gezüchtet wurde und seit fast zwei Jahren bei Brügger ist. Ihr phänomenales Euter hatte ihr schon im letzten Jahr an der Frutigtaler Eliteschau den Schöneutertitel eingebracht. Die Kuh kam am 1. Februar 2020 zur Welt, hat zwei Laktationen abgeschlossen (die zweite mit 6875 kg, 4.55% Fett, 4.13% Eiweiss), wurde als Zweitlaktierende mit VG 87 und 44/44 94 beschrieben. Auch in der Kategorie betonte Toni Perren ihr «absolutes top Euter», aber auch die Harmonie in ihrem Körper und ihr sehr gutes Fundament. Bei der Misswahl strich er die Euterbodenhöhe, ihr extrem breites Euter und ihre Feinheit hervor. 

Überhaupt  war Perren angesichts der präsentierten Simmentaler-Tiere des Lobes voll. «Es fehlen einem fast die Worte!», rief er beim Rassenfinal in die Kander-Arena. Alle Kühe täten dem Namen der Schau  – Frutigtaler Eliteschau – viel Ehre an. So viel wunderschöne Tiere im Ring zu sehen, war schön, leider standen sie sich fast im Weg. Zur Schöneuter-Miss machte der Richter Cyrill Rosalie von Ueli Schärz, Aeschi bei Spiez, eine Kuh, die in der Kategorie «nur» Dritte geworden war, die er aber extra in den Final geholt hatte. Sie gab in der zweiten Laktation 7017 kg Milch (3.81% F, 3.42% E). 

In der Kategorie 1 gewann Armando Clarissa, Christian von Känel-Stoller, Scharnachtal. In der Kategorie 4 war es Venedig Arve von Hansueli Brügger, Frutigen, in der Kategorie 6 obsiegte Livio Aelpli von Toni Hager, Frutigen, in der Kategorie 9 Gygax-si Florin Babette von Andreas Studer, Frutigen. 

Hansueli von Känel hat die SF-Miss 

Bei den Swiss-Fleckvieh-Kühen ging der Missen-Titel an Kilian Hirz von Eigentümer und Züchter Hansueli von Känel, Frutigen. Bereits in der Kategorie 10 hatte Toni Perren sie als klare Siegerin gesehen, die ihm extrem gut gefalle, vom Typ her, von ihrer idealen Grösse her und ihrem hervorragenden Euter.  Zur Miss bestimmte er sie wegen ihrer Vorzüge im Nacheuter, das leicht höher und leicht breiter sei als bei ihren Konkurrentinnen. Zur Schöneuter-Miss machte er Famber Lorbas P Bella, Christian Berger, Aeschi bei Spiez, ebenfalls eine selbst gezüchtete Kuh. Ihr Euter strotze nur so von Beaderung, und ihr Nacheuter sei das höchste aller präsentierten SF-Kühe. 

Schon bei der ersten Swiss-Fleckvieh-Kategorie konnte sich die Familie Berger freuen, Christians Vater Ueli Berger sass zurecht in der ersten Sitzreihe. Da obsiegte Famber Tom Vivien. Auch die selbstgezüchtete Ulaf Unique von Samuel und Künzi, die der Richter als «Kuh aus einem Guss» bezeichnete hatte bei ihrem Sieg in der Kategorie 12, konnte sich noch Chancen auf den Missentitel ausrechnen. Wenn die Familie Künzi ihren Wohnort Blausee-Mitholz verlassen und auf ihren neuen Betrieb in Kühlewil bei Bern umziehen wird, verliert das Frutigland viele schöne Kühe. 

Gertsch wiederholt Vorjahressieg mit seiner RH-Kuh

Der Missentitel bei RH/RH/HO ging wie im Vorjahr an Bagatelle Power Amy-Chiara von  Eigentümer und Züchter Bernhard Gertsch, Frutigen. Richter Perren bezeichnete sie als extrem homogen, und ihr top Euter strotze nur so von Beaderung. Gegenüber ihren Konkurrentinnen hatte sie leichte Vorteile in der Feinheit, im Fundament und in der Tiefe. Aber die ganze Auswahl an RH/RF/HO bezeichnete Perren als «allererste Sahne».  Der Schöneuter-Titel ging an Chief Lavinja von Toni Reichen, Adelboden. Ihr Euter wurde gelobt für die Nacheuterbreite, für die Beaderung, für die Voreuterverbundenheit,  für die Euterbodenhöhe und für das eindrückliche Zentralband.

Gertsch konnte bereits in der Kategorie 3 mit Bagatelle Amaretto Dobrilla einen Sieg feiern. Bei der Kategorie 8 fehlten mehrere Kühe, so gewann pippofarms.ch Power Gaja ohne Konkurrenz. Der Richter sagte aber, sie hätte die Konkurrenz nicht scheuen müssen. 

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