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Trotz Betriebsaufgabe: Mission «Öpfuchüechli» geht weiter

Auch wenn sich Barbara und Peter Egger Ende Jahr aus der Landwirtschaft zurückziehen, werden sie weiter mit ihren berühmten Öpfuchüechli unterwegs sein. Auch den Hofladen werden sie weiterführen. Sie halten damit an einer familieneigenen Tradition fest, die sie vor 20 Jahren begonnen haben. 

Michael Schenk |

Ein Inserat von 1968 wirbt mit dem Spruch: «Heiters scho ghört? Im ‹Bär› chüechle si wieder der ganz Tag!». Darin kommt eine muntere Selbstironie zum Ausdruck, denn «chüechle» bedeutet im Berndeutschen nicht nur «Chüechli» herstellen, sondern auch «durch Nachlässigkeit einen Schaden anrichten».

Nun, in dem Fall hier gehts nicht um Chüechli aus dem «Bär», sondern um Chüechli von Barbara (63) und Peter Egger (71) aus  Wolfisberg. Mit Bier, Eiern, Mehl, Salz und Äpfeln im Öl ausgebacken kreieren sie jährlich Tonnen von feinen Öpfuchüechli und hektoliterweise Vanillecreme.

An Schwingerfesten beliebt

«Vor 20 Jahren wurden wir gefragt, ob wir an einem Fest Öpfuchüechli verkaufen könnten»,  erinnert sich die gebürtige Solothurnerin aus Biberist. So fing es an.

Inzwischen sind sie und ihr Mann jährlich mit einem Stand an rund einem Dutzend Märkten und Festen. Viele dauern mehr als einen Tag. «So haben wir meistens mindestens einen guten Tag dabei», sagt Barbara Egger und lacht.

Zuletzt waren sie am Chästag in Solothurn oder am Oberaargauischen Schwingfest in Kirchberg. An Schwingfesten möchten sie künftig gern noch mehr mitmachen. «Das Schwingervolk schätzt es, wenn es noch etwas Süsses zu kaufen gibt», sagt Barbara Egger.

Zu zwölft am Stand

Öpfuchüechli sind kein Convenience-Food (’bequemes Essen’) aus der Fabrik, sondern werden in solider Handarbeit hergestellt. Alles an Ort und Stelle à la minute top frisch. «Sonst werden die

Chüechli pampig», sagt Peter Egger. Da gehen gut 40 Kilogramm Äpfel und 50 bis 60 Liter Vanillecreme an einem Tag über die Theke.

«Ohne Helferinnen und Helfer ginge es nicht», räumt die gelernte Gärtnerin und Meisterlandwirtin Barbara Egger ein. Familie, Freundinnen und Freunde helfen. «Es kam schon vor, dass wir zu zwölft am Stand waren.» Der 10-jährige Enkel knetet ebenso kräftig mit wie die 75-jährige Freundin.

Zur Kundschaft zählen nicht nur Seniorinnen und Senioren, die das alte Gebäck noch aus der Jugend kennen. «Wir haben viele junge Leute, die bei uns kaufen», sagt Barabara Egger.

Geben Betrieb Ende Jahr auf 

Eggers haben vier Kinder, keines wollte Landwirtin oder Landwirt werden. «Wir haben eine Bäckerin, eine Lehrerin, eine Hochbauzeichnerin und einen Schreiner mit eigenem Betrieb», sagt die Mutter und fügt hinzu, dass sie Ende Jahr aufhören.

Die 500 Legehennen gehen zu einer jungen Bauernfamilie in der Nähe, das Land ist verpachtet, und mit der Milchwirtschaft haben Eggers bereits 2016 aufgehört. Der Hofladen freilich, in dem es Konfitüre, Sirup, Honig, Glace, Most u.v.m. gibt, bleibt bestehen.

Genau wie der Öpfuchüechli-Verkauf an Festen und Märkten sowie der wöchentliche Gang auf den Gemüsemarkt Langenthal. Die 2’000 und mehr Eier, die es jährlich für Öpfuchüechli braucht, werden künftig die neuen Besitzer der Egger-Hühner liefern.

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