Rund 80 Personen kamen nach Aarwangen um ihren Widerstand gegen die Umfahrung zu manifestieren.
zvgDas Vereins-Präsidium: Kurt Eichenberger, Eva Fuhrimann, Samuel Jenzer und Fredy Lindegger, Grüner Grossrat (v.l.).
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Der Verein Natur statt Beton läutet mit einem Mahnfeuer in Aarwangen BE den Abstimmungskampf gegen die Umfahrungsstrasse Aarwangen ein.
Der Kanton Bern plant seit über 30 Jahren eine Umfahrung von Aarwangen, um die dortigen Probleme mit Staus und mangelnder Sicherheit zu lösen. Der Verein Natur statt Beton wehrt sich gegen dieses ideen- und zukunftslose Bauen «über die grüne Wiese».
Der Verein Natur statt Beton lud am Dreikönigstag zu einem Mahnfeuer ein. Kurt Eichenberger, Co-Präsident des Vereins und Geschäftsleiter des WWF Bern zeigte anhand eines Faktenchecks auf, wie der Kanton seine «Fehlplanung mit zahlreichen fragwürdigen und falschen Argumenten zurechtbiegt und so die Bevölkerung täuscht», heisst es in einer Medienmitteilung.
«Der Kanton sagt, dass durch das Projekt bessere Bedingungen für die Umwelt entstehen. Dies wäre wohl die erste Strasse, die der Umwelt hilft», wird Eichenberger im der Mitteilung zitiert.
Zurück auf Feld Eins
Samuel Jenzer, Co-Präsident des Vereins und betroffener Landwirt sagte: «Der Kanton muss zurück auf Feld Eins. Solche Fehlplanungen können wir uns in Zeiten von Klimawandel, Artensterben und Knappheit an Fruchtfolgeflächen schlicht nicht mehr leisten.»
Der Königsweg heisst: Erweiterung der Planung durch weitere Varianten, Zusammenarbeit mit verschiedenen Planungsbüros in einem Testplanungsverfahren, Sofort-Massnahmen für die Verkehrsprobleme in Aarwangen und ein ernsthafter Einbezug der Betroffenen für das Bestimmen der Bestvariante.
Eva Fuhrimann, Anwohnerin und Co-Präsidentin des Vereins, motivierte die Anwesenden, das lodernde Mahnfeuer mit Fackeln in die Region zu tragen, um den Abstimmungskampf zu eröffnen. Fuhrimann erlebt regelmässig, dass die Leute gar nicht wissen, was auf dem Spiel steht. «Bis vor kurzem ging man im Kanton davon aus, dass die Region Oberaargau die Umfahrungsstrasse Aarwangen wünscht. Dem ist aber nicht so, der Widerstand wächst von Tag zu Tag!»
Die Befürworter
Es gibt auch Umfahrungs-Befürworter. Im Berner Kantonsparlament sagte der Oberaargauer Grossrat Reto Müller (SP), der Leidensdruck in der Region sei gross, schreibt baublatt.ch. «Diese Strasse fehlt uns seit 20 Jahren»
Auch der kantonale Baudirektor Christoph Neuhaus (SVP) verteidigte die geplante Verkehrssanierung als angemessen.
Das Projekt
Die direkte Verbindung zwischen der Autobahn A1 und dem Raum Langenthal / Huttwil führt mitten durch den Ortskern von Aarwangen. An Werktagen würden sich durch dieses Nadelöhr bis zu 17 000 Fahrzeuge, in den Morgenspitzen stündlich bis zu 160 Lastwagen wälzen, schreibt der Kanton Bern auf seiner Internetseite. Der Kanton will die Verkehrsprobleme in Aarwangen mit einer Umfahrung lösen. Diese ist 3,6 Kilometer lang und führt teilweise durch Landwirtschaftsgebiet mit wertvollen Fruchtfolgeflächen. Der Kanton rechnet mit Kosten von 194 Millionen Franken. Am 12. März kommt das Projekt an die Urne. Ebenfalls vors Volk kommt an diesem Datum die Umfahrung im Raum Burgdorf-Oberburg-Hasle. Täglich durchqueren rund 20 000 Fahrzeuge die Strecke. jgr
3 Responses
Höchste Zeit, dass die Umfahrungsstrasse Aarwangen endlich gebaut wird! Wer auch immer, hat es fertig gebracht die bestehende Verbindungsstrasse Aarwangen-Bützberg auch zu sperren. Leider sind recht viele selbstinteressen im Spiel. Wer täglich auf der Strasse sein muss, kennt die Grosszügigkeit der Landwirte, die jede Möglichkeit ausnützen und ja an jedem Ausstellplatz vorbeifahren, das Land und die Strassen gehören ihnen! Also Kanton handeln aber rasch!
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