Das Jahr 2025 ist für den Verband Berner Früchte ein Jubiläumsjahr. Der «Verband Berner Früchte» selbst wurde zwar erst im Januar 2019 gegründet. Hervorgegangen ist er aber aus dem Obstverband Besofrisch, einem Zusammenschluss von Obstproduzenten, Beerenpflanzern und Verarbeitern aus der Region Bern, Solothurn und Freiburg. Für den Verband Grund genug, dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen zu feiern, wie er in einer Medienmitteilung schreibt.
Die erste Frau an der Spitze
An der Generalversammlung auf dem Oeschberg in Koppigen BE Anfang Januar wurde dazu auch eine Beitragsreduktion beschlossen. Ein aussergewöhnliches Ereignis war aber die Wahl von Grossrätin Andrea Gschwend-Pieren zur Präsidentin des Verbandes. Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird der Verband von einer Frau geführt.
Andrea Gschwend-Pieren, Grossrätin des Kantons Bern, tritt die Nachfolge des langjährigen Vorstandsmitglieds Urs Grunder an. Für den Berner Obstverband ist es ein Novum, heisst es. Die erste Frau an der Spitze. Der Vorstand des Verbandes setzt sich aus erfahrenen Obst- und Beerenproduzenten zusammen und ist bereit in Zukunft neue Wege zu gehen.
Urs Grunder, der fast 25 Jahre in den Diensten des Verbandes stand (davon 12 Jahre als Präsident), wurde als Anerkennung die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Viel Kernobst, aber Qualitätseinbussen bei Kirschen
An der Generalversammlung wurde auch auf das Verbandsjahr zurückgeblickt: «Die überdurchschnittlich vielen Niederschläge und stellenweise Frost hielten die Produzierenden auch im Produktionsjahr 2024 ständig in Atem.» Auf das vergangene, schwache Apfeljahr, folgte aber im 2024 ein reiches Jahr fürs Kernobst. Trotz wetterbedingt herausfordernden Produktionsbedingungen konnten viele Äpfel und Birnen geerntet werden.
Beim Steinobst ist das Fazit eher zwiespältig, heisst es. Während ab Ende Juli Zwetschgen in guter Qualität geerntet werden konnten, wiesen die Kirschen am Verkaufspunkt mangelnde Qualität auf und es kam zu hohen Lagerbeständen, die zur Marktentlastung entsorgt werden mussten.
Bei den Beeren sorgten die Bedingungen vor allem im Freiland für grössere Ausfälle, während unter gedeckten Bedingungen mehrheitlich erfreuliche gute Erträge erzielt werden konnten.
Ein erfreuliches Mostjahr
Die erfreulichen Erntemengen bei den Äpfeln sorgten für viel Arbeit bei den verarbeitenden Betrieben. In der Verbandsregion waren die Mostereien mit rund 20 – 30% stärker ausgelastet als in einem durchschnittlichen Verarbeitungsjahr.
Entsprechend konnten wieder viele Saftmuster am 35. Qualitätswettbewerb Süssmost / Cider prämiert werden. Die fehlenden Sonnenstunden hatten Einbussen im Zuckergehalt zur Folge.