Gemäss dem Berner Bauernverband (BEBV) wurden in der Region Kirchdorf und Gerzensee innerhalb einer Woche zwei Schafe in einer geschützten Weide gerissen. Der BEBV fordert den Kanton auf, die Rissereignisse zu prüfen. Sollte es sich um denselben Wolf wie im Dezember handeln, fordert der eine Abschussbewilligung.
Südlich von Bern streift ein Wolf umher. Dieser sorgte in den vergangenen Tagen für Ärger. In einer geschützten Herde kam es zu zwei Rissen. Für den BEBV ist klar: «Die Risse zeigen, dass der Wolf gelernt hat Herdenschutzzäune zu umgehen. Solche verhaltensauffälligen Tiere haben keinen Platz in der Schweiz.»
Denn nebst dem Verlust der Tiere hätten die Tierhalter noch länger mit den Folgen eines Angriffs zu kämpfen. Die überlebenden Tiere der Herde würden nach einem Angriff ein gestörtes Verhalten zeigen, das eine zusätzliche Betreuung erfordere.
Der Bauernverband weist in diesem Zusammenhang auf die in wenigen Wochen beginnende Weidesaison hin. Weitere Risse müssten verhindert. Wölfe, die Herdenschutzmassnahmen umgehen, sind aus Sicht des Berner Bauernverbandes nicht «tolerierbar».
Deshalb sollen die Angriffe in Kirchdorf und Gerzensee sofort überprüft werden. Der BEBV erwartet von den Behörden unbürokratisches Handeln. Wochenlange Verzögerungen lägen nicht drin. «Sollte es sich um dasselbe Individuum handeln, welches bereits im Dezember 2021 acht geschützte Schafe in Niedermuhlern BE gerissen hat, muss der Kanton umgehend die Abschussbewilligung ersuchen», lautet die Forderung des Verbandes.