/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Wie aus «Abfall» innovative Produkte entstehen

Bereits zum dritten Mal fand an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen der Bio-Gipfel statt. Am 3. November trafen sich über 130 Personen, um sich durch Referate und Biohof-Erfolgsgeschichten zu inspirieren. Thema war: Wie können «Abfallprodukte», wie Molke, verwertet werden? 

mgt |

In diesem Jahr drehte sich am 3. Bio-Gipfel alles um die zukunftsweisende Verwertung von Nebenströmen in der Lebensmittel- und Tierfutterproduktion. Im Fokus standen Innovation und der Mut, neue Wege zu beschreiten, um Lebensmittelabfälle sinnvoll zu nutzen.

Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried unterstrich in seinem Grusswort die Wichtigkeit des Thema des Tages, möglichst Vieles zu verwerten, um die jährlich anfallenden 40'000 Tonnen "Food Waste" in der Stadt Bern zu reduzieren. Dabei spielt Innovation eine entscheidende Rolle. Beispiele für solche innovative Ansätze gab es reichlich am diesjährigen Bio-Gipfel.

Start-ups mit innovativen Produkten

Doris Erne, die Gründerin des Unternehmens Wheycation , entwickelte Proteinshakes aus Molke, die in Schweizer Käsereien im Überfluss vorhanden ist. Bis zu 1,8 Millionen Tonnen dieses Nebenstromes fallen in der Schweiz bei der Käseherstellung an.

Christoph Nyfeler von der Schweizer Mälzerei AG stellt sein innovatives Produkt aus Biertreber vor, welches noch als Abfallprodukte gilt. Denn das Bundesamt für Umwelt stuft Treber als Abfallprodukt ein und damit als nicht für die menschliche Ernährung geeignet. Das möchte Christoph Nyfeler gerne ändern und stellt aus dem Treber leckere Burger-Patties her.

Mit Herausforderungen zu kämpfen hatte auch Adrian Koller von Protaneo . Erst mit der Idee seiner Frau, die Ernährung auf vegetarisch und vegan umzustellen, kam die Erkenntnis, dass es in der Schweiz keinen derartigen Verarbeiter für Erbsen und Bohnen gibt. Zum Glück kam ihm die Groupe Minoteries SA (GMSA) zu Hilfe und hat eine solche Anlage gebaut; nun kann Koller Halbfabrikate wie Burgers, Hackbraten oder Bolognese aus Bohnen- und Erbsenproteinen herstellen.

Die Firma Wheycation aus Jona SG setzt bei der Herstellung von Proteinshakes auch auf Molke: 

Projekt «Gemüseschwein»

Herausforderungen brachte auch das Projekt «Das Gemüseschwein» zu Tage, bei dem die Fibl-Schweineexpertin Mirjam Holinger und Martin Koller von Terraviva mitgewirkt haben; dabei werden Gemüseabfälle an Schweine verfüttert. Zwar schätzten die Schweine – abgesehen vom Fenchel – das Gemüse; doch hat sich herausgestellt, dass sich die Fettqualität der Schlachttiere verschlechtert hat, was zu Abzügen für den Produzenten führte.

Zwei Biobetriebe zeigten ihre Innovationen

Zwei landwirtschaftliche Betriebe zeigten ihre Innovationen: Viviane Brönnimann und Jonathan Bracher erzählten von der Neuorientierung des Betriebs Farngut in Grossaffoltern , der sich nach einer langen Phase des Knoblauchanbaus neuen Betriebszweigen öffnet und etwa auch eine «Gemüse-Flatrate» und ein Gemüse-Abo anbietet. Das Team plant zudem ein acht Hektar grosses «Lernfeld» mit rund 120 Kulturen.

Der Wydihof in Unterseen hat sich der antibiotikafreien Milchproduktion verschrieben und setzt auf alternative Medizin. Das hat gemäss Luzi Etter den zusätzlichen Vorteil, dass kaum Antibiotika in den Boden gelangt und somit die Bodenfruchtbarkeit nicht beeinträchtigt wird. 

Workshops und Netzwerk

Nachmittags boten sieben Workshops praktische Aktivitäten, darunter die Herstellung von Bio-Chutneys oder Bouillon aus Lebensmittelabfällen, Diskussionsrunden zur sozialen Kreislaufwirtschaft und Vermarktung von Nebenströmen. Kreative Lösungen für die nachhaltige Nutzung von Sonnenblumenkernen-Bruch wurden von der Innovationsmanufaktur der HAFL mittels Design-ThinkingSprint entwickelt.

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Geht Ihr auf die Jagd?

    • Ja:
      51.85%
    • Nein, habe keine Ausbildung/Berechtigung:
      45.3%
    • Früher ja, jetzt nicht mehr:
      0%
    • Noch nicht, will Ausbildung machen:
      2.85%

    Teilnehmer insgesamt: 351

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?