
Die Bevölkerung von Beinwil befürchtete lärm- und landschaftsschützerische Nachteile von der Windparkanlage Lindenberg.
zvg
Der Bau der ersten grossen Windkraftanlage im Aargau ist vom Tisch. Das Vorhaben mit drei je 229 Meter hohen Windrädern auf dem Lindenberg, nahe der aargauisch-luzernischen Kantonsgrenze, kann wegen der fehlenden planungsrechtlichen Grundlagen nicht umgesetzt werden.
Die Gemeindeversammlung der Standortgemeinde Beinwil/Freiamt lehnte am Mittwochabend die Änderung der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) mit einer Umteilung der für den Windpark benötigten Fläche von der Landwirtschafts- in eine Spezialzone für Windenergieanlagen ab.
Quorum übertroffen
Der Entscheid fiel deutlich mit 315 Nein- zu 197 Ja-Stimmen. An der Gemeindeversammlung waren 519 der insgesamt 877 Stimmberechtigten anwesend. Weil das notwendige Quorum von 176 Stimmen übertroffen wurde, unterliegt der Beschluss nicht dem fakultativen Referendum – er ist endgültig. Er kam nicht völlig unerwartet, aber in dieser Eindeutigkeit doch überraschend. Immerhin war das Projekt vom Gemeinderat, vom Planungsverband Oberes Freiamt, von den Naturschutzorganisationen Pro Natura und WWF sowie Pro Wind Aargau und dem Bauernverband Aargau unterstützt worden.
Für die überwiegende Mehrheit des Stimmvolkes waren lärm- und landschaftsschützerische Bedenken ausschlaggebend für die Ablehnung. Der Windpark hätte insbesondere das Gebiet Horben tangiert, ein beliebtes Ausflugsziel rund 800 Meter über Meer mit Sömmerungs-Alpwirtschaft, Restaurant, einem Schloss in Privatbesitz und einer Kapelle.
Verzicht auf Vorteile
Mit dem Nein zum Vorhaben verzichtet die Gemeinde auf jährlich in Aussicht gestellte Einnahmen von rund 335’000 Franken plus zusätzliche Leistungen wie die Erdverkabelung bestehender Stromleitungen und die Verbesserung der prekären Parkierungssituation auf dem Horben.
Das Windkraftprojekt wurde über Jahre von der Windpark Lindenberg AG vorangetrieben, einem Konsortium der Aargauischen Elektrizitätswerke (AEW), der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) AG und den Services industriels de Genève (SIG). Mit einer Nennleistung von 5,5 Megawatt galt die Windparkanlage Lindenberg als Projekt von nationaler Bedeutung.

Wenn man wes, das Windräder PFAS schleudern sind, ist das ein kluger Entscheid.