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Blauzungenkrankheit: 103 Betriebe mit Sperre belegt

Der Aargau hat wegen der seit Anfang September im Kanton aufgetretenen Blauzungenkrankheit bei Rindern und Schafen zusätzliche Massnahmen ergriffen. Für alle betroffenen Tierhaltungen verfügte der Veterinärdienst ab Dienstag eine Sperre.

sda/blu |

Die Blauzungenkrankheit mit dem sogenannten Serotyp-3 verbreite sich aktuell rasch, heisst er in der im Amtsblatt veröffentlichten Verfügung. Aktuell sind 103 Tierhaltungen betroffen, wie der Veterinärdienst am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Rund 30 davon betreffen Betriebe mit Kühen und Rindern, der Rest Schafhaltungen.

Die Fälle seien über den ganzen Kanton verteilt, am stärksten betroffen sei das Fricktal. Seit dem ersten Auftreten Anfang September gab es bereits Massnahmen zur Überwachung und Bekämpfung. Jetzt verhängt der Veterinärdienst bei der Feststellung der Blauzungenkrankheit die einfache Sperre 1. Grades über die verseuchten Bestände.  Tierverkehr in diese Tierhaltung oder aus dieser Tierhaltung heraus sind nicht erlaubt. Das Verbringen von Schafen auf direktem Weg in den Schlachtbetrieb ist möglich, nachdem das Veterinäramt ein rotes Begleitdokument ausgestellt hat.

Übertragung durch Mücken

Um gesunde Tieren auf einen anderen Hof zu bringen, ist die Bewilligung der Kantonstierärztin nötig. Die Blauzungenkrankheit wird durch Viren verursacht, die über den Stich von Gnitzen (kleinen Mücken) auf das Tier übertragen werden. Es findet keine Ansteckung von Nutztier zu Nutztier statt. Wenn infizierte Tiere gestochen werden, können die Mücken jedoch weitere Tiere anstecken.

Verfügt wurde die Sperre für 60 Tage respektive bis zum Beginn der Mücken-freien Zeit im Winter. Die übertragenden Gnitzen treten im Aargau vorwiegend von Juni bis Ende November auf, wie der Veterinärdienst schreibt.

Situation in der Schweiz

Am 29. August 2024 hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) über einen Fall von Blauzungenkrankheit des Serotyps 8 (BTV 8) im Kanton Waadt berichtet. Am 30. August 2024 haben die Veterinärbehörden die Blauzungenkrankheit bei zwei Schafen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Kanton Jura und bei einem Schaf im Kanton Solothurn nachgewiesen. Es handelt sich um die erste bestätigte Infektion mit dem Serotyp 3 (BTV-3) in der Schweiz. In der Schweiz gibt es derzeit keinen zugelassenen Impfstoff gegen BTV-3. Für den Menschen besteht keine Infektionsgefahr.

Seit Ende August 2024 weisen die Veterinärbehörden in zahlreichen Kantonen Fälle der Blauzungenkrankheit mit dem Serotyp 8 (BTV-8) und mit dem Serotyp 3 (BTV-3) nach. Die Blauzungen-Zone umfasst die ganze Schweiz.

Fälle in 19 Kantonen

Erstmals seit 2020 sind seit Ende August wieder Fälle der Blauzungenkrankheit in der Schweiz aufgetreten. Insgesamt sind neben dem Aargau 18 weitere Deutsch- und Westschweizer Kantone betroffen, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen auf seiner Internetseite schreibt. Laut einer Liste vom 30. September ist der Kanton Jura mit rund 150 Tierhaltungen am stärksten betroffen.  In der Schweiz gibt es derzeit keinen zugelassenen Impfstoff gegen BTV-3.

Es gibt vom Virus der Blauzungenkrankheit (Bluetongue-Virus BTV) mindestens 26 verschiedene Serotypen mit unterschiedlicher Virulenz und Verbreitung. In der Schweiz war vor allem der Serotyp BTV-8 aktiv, schreibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV . Alle Wiederkäuer sind empfänglich. Aber eine klinische Erkrankung wird meist nur bei Schafen und Rindern gesehen

Symptome der Blauzungenkrankheit

Bei folgenden Krankheitszeichen sollte unbedingt an die Blauzungenkrankheit gedacht werden:

Schafe

  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Apathie
  • Absonderung von der Herde und Schwellungen der geröteten Maulschleimhäute
  • vermehrter Speichelfluss und Schaum vor dem Maul
  • Die Zunge kann anschwellen, blau werden und aus dem Maul hängen
  • An den Klauen rötet sich der Kronsaum und schmerzt; die Schafe können lahmen
  • Bei tragenden Tieren kann die Krankheit zum Abort führen

Die Blauzungenkrankheit kann bei Schafen tödlich verlaufen. Falls sie überleben, erholen sie sich nur langsam. Sie sind dann aber immun gegen den Virus-Typ, mit dem sie infiziert waren.

Rinder

  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Entzündungen der Zitzenhaut und der Schleimhäute im Bereich der Augenlider, Maulhöhle und Genitalien
  • Ablösungen von Schleimhäuten im Bereich der Zunge und des Mauls
  • Blasen am Kronsaum der Klauen

Beim Rindvieh stellt sich nach einiger Zeit Linderung ein.

->   Mehr zur Blauzungenkrankheit finden Sie hier.     

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • H.U. Aeppli | 03.10.2024
    Es ist schon eigenartig, dass heute kein bewilligter Impfstoff zur Verfügung steht. In den Jahren 2008 bis 2010 mussten alle Tiere vom Rindvieh ab einem definierten Alter gegen die Blauzungenkrankheit geimpft werden. Wir erlebten damals etliche Fehlgeburten! Das Veterinäramt des Kantons Zürich, insbesonders Frau Dr. Vogel stritt einen Zusammenhang mit der Impfung ab. Die Meldungen der Bauern versandeten ohne Antworten, geschweige denn Taten!!! An einer Orientierung am Strickhof Wülflingen zog sich Frau Dr. Vogel nach ihrem Referat, vor der Diskussion, ohne sich zu verabschieden zurück. Sie liess nur ausrichten, dass sie am nächsten Morgen früh aufstehen müsse. Das stinkt zum Himmel und stärkt das Vertrauen zum Veterinäramt bestimmt nicht.
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