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Japankäfer entdeckt: Solothurn leitet Bekämpfung ein

In der Nähe der Autobahnraststätte Gunzgen SO wurden dank Überwachungsmassnahmen fünf Japankäfer entdeckt. Der Kanton Solothurn hat bereits erste Massnahmen zur Tilgung in die Wege geleitet. Eine Sicherheitszone wurde eingerichtet. 

pd/blu |

Mitte August wurden in einer Lockstofffalle des Überwachungsnetzes südlich der Autobahnraststätte Gunzgen Süd vier männliche Exemplare des Japankäfers (Popillia japonica) gefunden. Der Pflanzenschutzdienst des Kantons Solothurn hat die Fallenüberwachung in der Folge intensiviert, aber nur noch einen weiteren Käfer gefunden, teilt die Staatskanzlei Solothurn in einer Medienmitteilung mit. 

Weil die Fänge am Ende der Flugzeit der ausgewachsenen Käfer erfolgten, sei mit keinen weiteren Funden zu rechnen. Gestützt auf die Vorgaben des Bundes hat der kantonale Pflanzenschutzdienst eine Zone mit einem Radius von 500 Metern um den Fundort ausgeschieden und für dieses Gebiet Massnahmen zur Tilgung des Japankäfers verfügt.

Nematoden ausgebracht

Mit dem Ausbringen von Nematoden (Fadenwürmer) soll verhindert werden, dass die Larven (Engerlinge) des Käfers im Boden überleben und nächstes Jahr ausfliegen und sich weiterverbreiten. Nematoden sind mikroskopisch kleine Würmer, von denen bestimmte Arten gezielt als natürliche Feinde zur biologischen Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden können.

Die betroffenen Grundeigentümerinnen und -eigentümer wurden am Donnerstagabend vor Ort über das Vorgehen informiert. Die Situation werde laufend analysiert, und über allfällige weitere Massnahmen wird später informiert.

Riesiges Schadenspotenzial

Der Japankäfer kann an seinen über 400 Wirtspflanzen grosse Schäden verursachen. Während die Engerlinge im Boden feuchter Wiesen leben und sich vorwiegend von Graswurzeln ernähren, frisst der erwachsene Käfer Blätter verschiedener Pflanzen wie Apfel, Ulme, Linde, Ahorn und Pfirsich. Auch Reben, Brombeeren und andere Nutzpflanzen wie Mais, Sojabohnen, Tomaten sowie Zierpflanzen und Rasenflächen stehen auf dem Speiseplan. Oft werden Pflanzen bis auf die Zweige und Blattskelette kahlgefressen.

Das Schadenspotenzial in der Schweiz wird auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. «Er ist eine grosse Gefahr für die Landwirtschaft, den produzierenden Gartenbau und die Umwelt», warnt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).

-> Hier finden Sie weiterführende Informationen des Wallierhofes zum Japankäfer. 

Wie erkenne ich den Japankäfer

Der ausgewachsene Japankäfer ist so gross wie ein Fünfrappenstück. Seine Flugzeit geht von Juni bis Anfang September. Der Japankäfer kann leicht mit heimischen Arten wie dem Junikäfer und dem Gartenlaubkäfer verwechselt werden. Deshalb ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen.

Erkennungsmerkmale

  • Ausgewachsene Käfer sind 10‒12 mm lang und haben einen grün-metallisch schimmernden Körper mit kupferfarbenen Flügeldecken, die den Hinterleib nicht vollständig bedecken.
  • An jeder Seite des Hinterleibs sind fünf weisse Haarbüschel zu erkennen. Zwei weitere breitere Haarbüschel befinden sich zuhinterst am Hinterleib.
  • Eier, Larven und Puppen leben im Boden und sind daher schwieriger zu sichten.

Vorgehen bei Verdacht

  • Käfer einfangen und nicht wieder freilassen. Prüfen, ob die weissen Haarbüschel auf beiden Seiten des Hinterleibs vorhanden sind.
  • Foto von Käfer machen, genauen Standort notieren und allenfalls den Namen der Pflanze, auf der er gesichtet wurde, aufschreiben. Käfer anschliessend einfrieren.
  • So rasch wie möglich den Pflanzenschutzdienst des entsprechenden Kantons informieren.

Der Japankäfer kann aus eigener Kraft mehrere hundert Meter weit fliegen und sich so ausbreiten. Er kann aber auch im Inneren von Autos und Lastwagen, mit Topfpflanzen oder Erde über grössere Distanzen verschleppt werden. Deshalb sind Kontrollen so wichtig.

Lesen Sie zu diesem Thema auch folgende Artikel: 

- Japankäfer: Bund fürchtet Ausbreitung

- Japankäfer stoppt Pro Specie Rara Blumenmarkt vom Sonntag, 22. September

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