Edgar Kupper, Geschäftsführer des Solothurner Bauernverbandes, hat den Einzug in die Solothurner Regierung knapp verpasst.
Lucas Huber
Im Kanton Solothurn hat die SVP mit Sibylle Jeker erstmals einen Sitz in der Regierung erobert. In der Stichwahl wurden Sandra Kolly (Mitte), Susanne Schaffner (SP) und Peter Hodel (FDP) bestätigt. Die SP gewann einen zweiten Sitz, die FDP verlor ihren zweiten Sitz.
Edgar Kupper hat den Einzug in die Solothurner Regierung knapp verpasst. Edgar Kupper ist Biolandwirt und Agronom aus Laupersdorf SO. Seit 2022 ist er Geschäftsführer des Solothurner Bauernverbandes. Zusammen mit seiner Familie bewirtschaftet er einen Biobetrieb mit Milchwirtschaft und Ackerbau. Er ist Mitglied der Partei Die Mitte und seit 2011 Kantonsrat für den Bezirk Thal-Gäu. Den Sprung in die kantonale Regierung hat Edgar Kupper am Sonntag um rund 2’160 Stimmen verpasst.
Mitte vor SP und SVP
Bei einer Beteiligung von 36,5 Prozent erzielte Frau Landammann Sandra Kolly (Mitte) in der Stichwahl mit 32'559 Stimmen das beste Resultat, wie die Staatskanzlei Solothurn mitteilte.
Auf dem zweiten Platz folgte Innendirektorin Susanne Schaffner (SP) mit 31'364 Stimmen. Den dritten Platz eroberte SVP-Kantonsrätin Sibylle Jeker mit 31'270 Stimmen. Damit gewann die SVP, die wählerstärkste Partei im Kanton, nach acht Anläufen erstmals einen Sitz in der Kantonsregierung.
Die Wiederwahl schaffte auch Regierungsrat Peter Hodel (FDP) mit 28'598 Stimmen. Neu in den Regierungsrat einziehen wird SP-Kantonsrat Mathias Stricker. Er gewann 26'620 Stimmen. Die SP gewann einen zweiten Sitz in der Regierung.
Edgar Kupper fehlten nur rund 2’160 Stimmen
Die Wahl verpasste Mitte-Kantonsrat Edgar Kupper mit 24'459 Stimmen, gefolgt von Kantonsrat Daniel Urech (Grüne) mit 23'614 Stimmen. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landete FDP-Kantonsrat Marco Lupi mit 21'372 Stimmen. Damit verlor die FDP ihren zweiten Regierungsrat. Auch die Grünen werden nicht mehr wie in den vergangenen acht Jahren mitregieren.
-> Hier finden Sie die detaillierten Resultate
Im ersten Wahlgang hatten alle acht Kandidierenden das absolute Mehr verpasst. Im zweiten Wahlgang wurden die fünf Kandierenden gewählt, die am meisten Stimmen erhielten. Die Wählerinnen und Wähler entschieden sich für die gleichen fünf Regierungsmitglieder wie in der ersten Runde.
Solothurner SVP sieht Konkordanz wieder hergestellt
Die SVP ist im Kanton Solothurn zum ersten Mal in der Regierung vertreten. Mit der Wahl von Sibylle Jeker sei die Konkordanz wiederhergestellt, sagte Parteipräsident und Nationalrat Rémy Wyssmann am Sonntag im Wahlzentrum. Dass die SVP endlich in die Regierung einziehe, freue ihn sehr, überrasche ihn aber nicht, sagte Wyssmann. Den Erfolg führte er auf die «verlässliche, klare Politik» zurück.
«Wir sind die verlässliche liberale Kraft im Kanton, das haben die Wahlberechtigten an der Urne bestätigt.» Bezeichnend sei, dass Jeker mehr Stimmen als der bisherige FDP-Regierungsrat Peter Hodel geholt habe. «Hätten die Freisinnigen unser Angebot angenommen und mit uns zusammengearbeitet, hätten sie ihren zweiten Sitz halten können.»
Sabrina Weisskopf, die Interims-Präsidentin der FDP, gab sich über den Sitzverlust enttäuscht. Die Ergebnisse gelte es nun zu analysieren, um die Abwärtsspirale zu stoppen. Sie anerkannte, dass die SVP mit ihrem Wähleranteil Anspruch auf einen Regierungssitz habe. «Sie muss ihre Verantwortung nun aber auch wahrnehmen.»