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Strittiges Pferdezentrum bewilligt

Nach einem unendlich langen Planungs- und Beschwerdeverfahren hat der Gemeinderat von Freienwil AG den Bau eines Pferdekompetenzzentrums bewilligt. 12 Jahre nach Beginn der Planung könnte nun der Durchbruch geschafft sein.

 

Hans-Peter Widmer |

Im südwestlichen Dorfrand von Freienwil bewirtschaftete die Familie Burger – ein alteingesessenes Dorfgeschlecht – früher den Bürklihof. Den Nachkommen schwebte Grosses vor: Der 90-jährige Grundbesitzer und ehemalige Bauingenieur Cyril J. Burger, seine Tochter Sabina sowie sein Sohn Dominik, Tiermediziner an der Universität Bern und wissenschaftlicher Forscher am Nationalgestüt Avenches, planten auf dem Hofareal ein Pferdekompetenzzentrum für Rehabilitation, Zucht und Forschung.

Hürdenreiche Planung

Die neue Nutzung des ehemaligen Landwirtschaftsbetriebs bedingte eine Umzonung. Dafür schuf die Gemeindeversammlung 2013 die Spezialzone Bürklihof. Zudem wurde der Bauherrschaft eine Gestaltungsplan-Pflicht auferlegt, um die Anlage gut ins Dorfbild einzupassen, und festgelegt, dass das Grundstück bei der Nichtausübung der Sondernutzung nach sieben Jahren automatisch in die Landwirtschaftszone zurückfallen würde.

Aber die Umsetzung verzögerte sich. Mehrere Projektänderungen erweckten Misstrauen. Mit Skepsis verlängerten die Stimmberechtigten die befristete Geltungsdauer der Spezialzone nochmals bis September 2025. Das verschaffte den Projektinitianten etwas Luft. Gegen deren neuen Gestaltungsplan-Entwurf wurden vier Einsprachen erhoben. Der Gemeinderat wies sie ab. Aber ein Anwohner focht den Entscheid über den Regierungsrat und das kantonale Verwaltungsgericht bis vor Bundesgericht an, wo er unterlag.

Durchbruch geschafft?

Damit wären die baurechtlichen Hindernisse bis auf die Baubewilligung beseitigt gewesen. Doch die Auflage des Baugesuchs rief wieder Opponenten auf den Plan. Dennoch hat der Gemeinderat das Vorhaben jetzt bewilligt. Es umfasst den Umbau des ehemaligen Bürklihofs in Wohnungen, Büros, Schulungs- und Aufenthaltsräume. Dazu kommen ein neues Stallgebäude mit Pferdeboxen, Diagnostik-, Wasch- und Solarräumen sowie eine Reithalle samt Aussenanlagen.

Nach 12 Jahren Planen und Prozessieren wäre der Durchbruch für das strittige Projekt geschafft. Aber: Gegen die erteilte Baubewilligung könnte innert 30 Tagen erneut Rekurs erhoben werden.

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