Die geschützten Bauernhäuser wurden in mehrjähriger Arbeit beziehungsweise Planung renoviert und teilweise um- oder neu gebaut. Heute stehen in der Häusergruppe der Besitzerfamilie Hanni und Urs Asprion mehrere Wohnungen zur Vermietung bereit. Das ehemalige Ökonomiegebäude nutzen Asprions, die vor sieben Jahren die Gebäude in ihren Besitz nahmen, selbst.
Vielschichtiges Projekt
Die Arbeiten waren von einem komplexen Prozess begleitet. Dies dokumentierten der Architekt Jonas Asprion, Sohn der Eigentümer, und der Ortsbildpfleger Philippe Allemann von der kantonalen Bau- und Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft. Im Speziellen stellten sie in der vergangenen Woche in einem Rundgang durch das Gebäude und die Umgebung das Sanierungskonzept und die besonderen Herausforderungen des Projekts vor.
Ein tiefer Riss in der Ostfassade, der vor Jahren entstanden ist und welcher quer über die Aussenwand von einem der geschützten Häuser lief, veranlasste das Eigentümer-Ehepaar, das gesamte Ensemble zu sanieren. Während die Wohnhäuser vor allem wärmetechnisch erneuert und deren Mauerwerke saniert wurden, wurde der baufällige ehemalige Ökonomieteil durch einen zeitgemässen Neubau ersetzt.
Vorbildlicher Umbau
Dabei wurde das gesamte Areal vom Einzelbauteil bis zur Umgebungsgestaltung ganzheitlich entwickelt. So wurden in den vergangenen gut zweieinhalb Jahren die einzelnen Hausteile, Vorplätze, Gärten, Parkplätze, Strassen und Wege behutsam aufeinander abgestimmt.
Das Ganze sei ein vorbildlicher Umbau und auch ein gutes Beispiel für einen mehrere Jahre dauernden, komplexen Planungs-, Sanierungs- und Umbauprozess, sagt Allemann. «Immer wieder haben sich im Verlauf der Arbeiten die Rahmenbedingungen und die Anforderungen verändert, auf die Architekt Jonas Asprion reagieren musste, sodass das Projekt angepasst werden konnte.»
Das renovierte und sanierte ehemalige Bauernhaus im Dorfkern von Itingen BL ist ein Vorzeigeobjekt. Links der ehemalige Ökonomieteil, der neu erstellt wurde.
Willi Wenger
Trifft den Zahn der Zeit
Das Ergebnis, da waren sich die Fachleute im Rahmen einer Pressekonferenz einig, entspricht dem neuesten Stand moderner Bauweise und trifft den Nerv der Zeit. In den Dachziegeln ist eine Solaranlage integriert, die Umgebungsgestaltung ist ökologisch, mit der Bausubstanz wurde ressourcenschonend umgegangen, und auch Bauteile wurden wiederverwendet.
So wurden beispielsweise verschiedene alte Kalkbausteine, zahlreiche Holzkonstruktionen an Böden, Decken sowie Türen oder Kachelöfen wiederverwendet, und so ist die Nachhaltigkeit in einem hohen Mass unterstrichen worden.
Durchdacht
Ortsbildpfleger Philippe Allemann sagte im Gespräch, dass es für ihn, aber auch für die Bauherrschaft und für den Architekten, ein Hauptziel gewesen sei, im Speziellen die Qualität und die Substanz des ehemaligen Bauernhaus-Komplexes zu erhalten. Dies sei beim Haus wie auch bei der Umgebung gelungen.
«Die verwendeten Materialien machten Sinn, und sie sind sehr wohl durchdacht», kommentierte Allemann weiter. Er wies zudem darauf hin, dass auf der Parzelle quasi keine versiegelten Flächen vorhanden sind. Mergelflächen, quasi so weit das Auge reicht.
Der 200 Jahre alte Kachelofen ist so alt wie das Gebäude selbst.
Willi Wenger
Wohnungen für 2’700 Franken
Trotz schwierigen Bedingungen – es hatte sich im Laufe der vielen Jahrzehnte einiges an Unterhalts- und Renovierungsarbeiten aufgestaut – hat sich der erhebliche Aufwand in allen Belangen gelohnt. Das sanierte Gebäudeensemble, bestehend aus zwei Häusern und dem jetzigen Ökonomieteil, das gemäss Architekt Asprion finanziell eine «Riesen-Schuhnummer» und so gesehen ein sehr teurer Bau sei, wertet den Ortskern von Dittingen auf.
Die Wohnungen in sehr guter Qualität können zwischen 2’400 und 2’700 Franken pro Monat gemietet werden. Sie wurden dieser Tage im Internet ausgeschrieben. «Wir haben bereits erste Anfragen erhalten», sagt Asprion. Künftige Mieterinnen und Mieter dürfen sich freuen.
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