Die Bagger und Asphaltfertiger stehen in den Startlöchern. Schon bald werden sie zwischen Winterthur und Kleinandelfingen auffahren, um einen fast 10 Kilometer langen Autobahn-Abschnitt auf vier Spuren zu erweitern. Das Bundesamt für Strassen (Astra) rechne vor, dass es für den eigentlichen Strassenbau rund sieben Hektaren Landwirtschaftsfläche brauche, schreibt «Der Landbote».
350 Millionen Franken
Sechs dieser sieben Hektaren sind Fruchtfolgeflächen, also wertvolles Ackerland. Der «Landbote» zeigt sich dabei erstaunt, dass dies bei den Bauern keine Protestaktionen auslöse. Dies liegt auch daran, weil der grösste Teil der für den Ausbau benötigten Landwirtschaftsflächen bereits dem Astra gehört.
350 Millionen Franken kostet das Projekt. Die Hauptarbeiten ziehen sich über drei Jahre bis 2028 hin. Zu den 120 betroffenen Bauern zählen auch jene, die ökologische Kompensationsmassnahmen umsetzen, wie zum Beispiel Waldrandaufwertungen. Insgesamt würden aber sechs Hektaren Fruchtfolgeflächen verschwinden, schreibt die Zeitung.
Das meint der Zürcher Bauernverband
Für Ferdi Hodel, Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbands (ZBV), ist es immer schmerzhaft, wenn Landwirtschaftsland verloren geht. «Für uns ist es aber besser nachvollziehbar, wenn es für gesellschaftlich verlangte und nötige Infrastrukturprojekte ist», sagt Hodel zum «Landbote». Hodel verweist dabei auch gleich auf eine andere Problematik.
Denn für solche Projekte würden auch immer ökologische Ausgleichsflächen nötig sein, was für zusätzlichen Verlust von Ackerland sorgen würde. «Solche Kompensationen beschäftigen uns weit mehr als der tatsächliche Ausbau der Autobahn», sagt Hodel. Der Geschäftsführer des ZBV kritisiert bis heute, dass ein geplantes Flachmoorgebiet von knapp drei Hektaren nicht als ökologische Kompensation für die Erweiterung der Autobahn angerechnet wird.
Für Ferdi Hodel, Geschäftsführer des ZBV, besteht ein Problem bei solchen Projekten auch in der Kompensation der ökologischen Ausgleichsflächen.
Anita Merkt
Ausbau seit 51 Jahren genehmigt
Ein Bauer, der anonym bleiben wolle, sagte zum «Landbote», dass die Natur beim A4-Ausbau insgesamt gewinnen würde. Er säe als Kompensation auf seinem Ackerland nun Blumen oder setze Strauchgruppen. Sollte es aber nötig sein, könnten auf diesen Flächen jederzeit wieder Nahrungsmittel produziert werden. Verglichen mit dem heutigen Ausbau auf vier Spuren sei der Einschnitt in den 90er-Jahren viel grösser gewesen, erinnert sich der Bauer.
Damals wurde eine neue Strasse quer durch unberührtes Landwirtschaftsland gebaut. Bereits 1973, also vor 51 Jahren, hat der Bundesrat den Bau einer vierspurigen Strasse durch das Weinland genehmigt. Dies lasse sich auch an den bereits gebauten Brücken erkennen, die genügend Raum für eine Erweiterung zulassen würden, schreibt die Zeitung.
Gemäss Astra wird der Verlust der Landwirtschaftsflächen vollumfänglich kompensiert. Die Verfügbarkeit solcher Flächen nehme aber tendenziell ab, schliesst «Der Landbote» seinen Bericht.
Ob das wirklich rentiert ist eine andere Frage, oder nicht einfach andere den wirklichen Preis für die billigen Produkte bezahlen???
Wurde aber auch allerhöchste Zeit!!! Wer nicht in der Region wohnt, hat keine Ahnung von diesem Teilstück!!
Alles zubetonieren und asphaltieren, die ganze Schweiz!
Wenn es dann keine Insekten mehr gibt kann man ja wieder die Landwirtschaft dafür verantwortlich machen...