Tatort ist ein Feld in der Nähe von Büsingen am Hochrein, das rund 6 Kilometer vom Stadtzentrum Schaffhausen entfernt liegt. Es befindet sich in der baden-württembergischen Enklave, die vom Kanton Schaffhausen und als von Schweizer Staatsgebiet umgeben ist.
Das Dorf liegt am Rhein, wo sich die Schwäne sonst genüsslich tun. Aufgrund des hohen Wasserstandes von Bodensee und Rhein würden sich die Wasservögel jetzt aber auch andere Nahrungsquellen erschliessen. Anfang Jahr haben sich so rund zwei Dutzend Schwäne auf einem Rapsfeld zwischen Büsingen und Stemmer niedergelassen, wie die «Schaffhauser Nachrichten» berichten.
Schwäne auf Entzug
Die «Schaffhauser Nachrichten» verweisen diesbezüglich auch auf einen aussergewöhnlichen Fall, der sich im letzten Jahr in der Slowakei zugetragen habe. Hunderte Schwäne hätten sich auf einem Mohnfeld niedergelassen, um sich eine besondere Nahrungsquelle zu erschliessen, nämlich den Mohn. Mit der Zeit waren die Schwäne völlig benebelt und mussten in einem Zustand «veränderten Bewusstseins» in eine spezielle Entzugsklinik gebracht werden. In Büsingen wird es vermutlich nicht so weit kommen und die Schwäne werden sich wohl selbst wieder zurückziehen, sobald sich die Hochwasserlage beruhigt haben wird.
Swans in Slovakia found a poppy field and munched on the opium-producing plants to their hearts' content for months 🦢 pic.twitter.com/6uVXeis6g4
— DW News (@dwnews) June 14, 2023
Schwäne werden geduldet
Denn auch der betroffene Bauer scheint keine Anstalten zu machen, die Schwäne vorzeitig vertreiben zu wollen. Auf Anfrage der «Schaffhauser Nachrichten» war dieser Bauer, dem das Rapsfeld gehört, zwar nicht erreichbar. Ein anderer Bauer verwies jedoch auf den vernachlässigbaren Schaden, den die ungebetenen Gäste hinterlassen würden.
Die Schwäne würden den Rapspflanzen nicht schaden, solange sie diese nicht gänzlich abfressen würden. Die Blätter, die im Herbst gebildet werden, seien nicht so entscheidend, erklärt dieser Bauer der Zeitung. Solange noch etwas von den Pflanzen übrig sei, würden sie im Frühling neu austreiben. Auch wenn die Pflanzen plattgedrückt würden oder Blätter abbrechen würden, wenn die Schwäne über die Felder watschelten, sei ebenfalls nicht so schlimm.
Gemeinde stellte Warnsignale auf
In der Schweiz dürfen Schwäne nicht gejagt werden, auch wenn sie zu einer Plage würden. In Deutschland hingegen dürfte die Jagd auf Schwäne eröffnet werden, ist dem Bericht weiter zu entnehmen. Doch noch scheinen die Beteiligten die Schwäne gewähren zu lassen. Auch die Gemeinde schütze das Vorhaben der Schweine gar.
Denn wenn die Schwäne den Rhein verlassen, um auf das Rapsfeld zu gelangen, müssen sie auch eine Strasse überqueren. Die Gemeinde hat nun auf dieser Strasse Warnsignale aufgestellt, welche die Autofahrer auf die ungewöhnlichen Strassenbenutzer aufmerksam machen würden. Denn ein ausgewachsener Schwan wiegt rund 10 Kilo und würde bei einem Aufprall nicht nur getötet werden, sondern auch einen grossen Schaden beim Fahrzeug verursachen.
Die Schwäne dürften ihr Festmahl also vermutlich noch einige Zeit ungehindert geniessen dürfen, schliesst die «Schaffhauser Nachrichten» ihren Bericht.