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Ein Marktfahrer schafft die Preise ab

Wer bei Reto Meier auf dem Winterthurer Wochenmarkt einkauft, bestimmt selbst, was er bezahlt. Meier bewirtschaftet in Wülflingen ZH einen 1,5 Hektaren grossen Hof und arbeitet nach Demeter- und Permakultur-Prinzipien. Mit dem Schritt, die Preise abzuschaffen, will er eine Alternative zur herkömmlichen Geldwirtschaft bieten.

Laut dem «Tages Anzeiger» hat der Landwirt Reto Meier, der auf dem Wochenmarkt in Winterthur seine Produkte anbietet, beschlossen, die traditionellen Preisstrukturen abzuschaffen. Stattdessen können die Kundinnen und Kunden nun selbst entscheiden, wie viel sie für die Waren zahlen möchten.

Meier, der einen 1,5 Hektar grossen Hof in Wülflingen ZH bewirtschaftet und nach Demeter- sowie Permakultur-Prinzipien arbeitet, hat diesen Schritt unternommen, um eine Alternative zur herkömmlichen Geldwirtschaft zu bieten und um die oft belastenden Preisdiskussionen zu vermeiden. «Die Preisdiskussionen und der Zeitdruck haben mich belastet», gibt Meier im «Tages Anzeiger» als Grund für den Schritt an.

Kritik am aktuellen Wirtschaftssystem

Es handle sich bei Meiers Ansatz um ein Experiment, das auch eine Kritik am aktuellen Wirtschaftssystem darstellt. «Unsere Geldwirtschaft macht niemanden glücklich», so Meier gegenüber der Zeitung. Er ist der Ansicht, dass das System nur wenigen Menschen Vorteile bringt, während die Mehrheit der Bevölkerung darunter leidet.

Durch die Abschaffung fester Preise möchte Meier den Fokus auf die Wertschätzung der Produkte und der Arbeit legen, die in ihre Herstellung fliesst. Er träumt von einer Zukunft, in der Geld nicht mehr im Mittelpunkt steht und die Menschen durch Tauschhandel oder Alternativen für ihre Bedürfnisse sorgen können.

Viel Unterstützung

Dieser Ansatz hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Einige Marktbesucherinnen und -besucher haben positiv auf das Experiment reagiert, während andere skeptisch sind, ob ein solches Modell langfristig funktionieren kann. «Das kannst du nicht machen, da überforderst du die Leute», wurde Meier von einem anderen Marktfahrer gewarnt. Laut dem «Tages Anzeiger» befürchten manche, dass Meier damit andere Marktstände in Bedrängnis bringen könnte, da sie nicht in der Lage wären, ihre Preise so flexibel zu gestalten.

Meier selbst ist sich der Risiken bewusst, so hätten vereinzelt Leute ihre Taschen mit Lebensmitteln gefüllt, ohne dafür bezahlen zu wollen. Sie seien dann aber von anderen Marktgängern zurechtgewiesen worden. Meier betont, dass er trotz gelegentlicher negativer Erlebnisse und Rückmeldungen auch viel Unterstützung erhalten habe. «Zufriedene Kundinnen und Kunden mit Wertschätzung gegenüber unserer Nahrung stimmen mich froh», sagt er zum «Tages Anzeiger».

Was sagt die Kundschaft?

Einige der befragten Kundinnen und Kunden gaben an, dass eine Waage an Meiers Stand hilfreich wäre, um die richtige Menge für den gewünschten Preis besser abschätzen zu können. Eine andere Kundin, die für eine Rande und eine grosse Tomate 7 Franken zahlen wollte, findet das Modell  schwierig. Sie äussert gegenüber dem «Tages Anzeiger» ihre Unsicherheit darüber, was ein fairer Preis ist.

Im Artikel äusserte sich auch eine Kundin, die 6 Franken für eine Tomate zahlte, dass es schwierig sei, sich an das Fehlen von Preisschildern zu gewöhnen. Sie vermutete, dass die meisten Menschen eher mehr zahlen, um sicherzustellen, dass sie nicht zu wenig bezahlen. Trotzdem erkennt sie die hochwertige Qualität der Lebensmittel und die harte Arbeit, die dahintersteckt, an.

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