Die Kürbisausstellung auf dem Juckerhof in Seegräben dauerte dieses Jahr nur vier statt der üblichen acht Wochen. Mit dieser Verkürzung wollten die Organisatoren das Dorf Seegräben vor den Emissionen des Overtourism schützen, schreibt die Juckerfarm in einer Medienmitteilung.
Um den Verkehr im Dorf zu minimieren, wurde sogar eine Buslinie auf Kosten der Veranstalter verlängert. Aufgrund der Mehrkosten hat die Juckerfarm dieses Jahr beschlossen, für die Kürbisausstellung Eintritt zu verlangen (-> Kürbisausstellung kostet neu Eintritt).
Trotz des Besucherrückgangs und des damit verbunden Defizits habe es aber an der Attraktivität der ausgestellten Figuren nicht gefehlt, schreiben die Veranstalter: «Es war die beste Ausstellung aller Zeiten».
Familiengeführter Erlebnisbauernhof
Die Juckerfarm ist ein familiengeführter Erlebnisbauernhof in Seegräben ZH. Sie bietet vielfältige Aktivitäten und Angebote an, darunter Hofläden, Restaurants, und eine Vielzahl von Events wie Hochzeiten und Business-Veranstaltungen. Besonders beliebt ist die jährliche Kürbisausstellung.
Die Monate September und Oktober während der Kürbisausstellung seien überlebenswichtig. Denn dann werde genug Geld verdient, um die schwachen Wintermonate (November – April) zu überleben, schreibt die Juckerfarm in der Mitteilung. Der Juckerhof sei der wichtigste Standort und trage 42% des Bruttogewinns der ganzen AG bei.
Die Juckerfarm in Seegräben ZH setzt auf den Agrotourismus.
Samuel Krähenbühl
Auf dem Hof in Seegräben werden 96 Mitarbeitende aus dem Bezirk Hinwil beschäftigt, 17 davon leben in der Gemeinde Seegräben. Ausserdem setze die Juckerfarm auf regionales und faires Wirtschaften. Dank Kreislaufwirtschaft fliesse Geld zurück in die Region. Ihr Ziel, als landwirtschaftlicher Betrieb ohne staatliche Hilfe zu überleben, gelinge nur, wenn sie wirtschaftlich und innovativ agieren können. Die Kürbisausstellung sei ein essenzielles Element dieses Gesamtkonzepts.
Weniger Emissionen, weniger Umsatz
Durch die kürzere Dauer der Ausstellung, des Eintritts und des Verkehrskonzepts konnten die Emissionen für die Anwohnenden massiv gesenkt werden. Es gab nur noch 7 sogenannte Spitzentage und die totale Gästeanzahl am besucherreichsten Tag wurde um 35% reduziert im Vergleich zu 2021, heisst es weiter.
Die verschiedenen verkehrsbedingten Massnahmen führten zu weniger Emissionen. Doch die Mehrausgaben und Umsatzeinbussen konnten schlussendlich nicht durch die Ticketeinnahmen gedeckt werden. Hofladen und Restaurant verbuchten im September und Oktober 35% weniger Umsatz als im Vorjahr.
In den Wochen vor und nach der eintrittspflichtigen Ausstellung verbuchte der Juckerhof starke Umsatzverluste – wegen fehlenden Gästen und entsprechend fehlender Konsumation. Ob es auch nächstes Jahr wieder eine Kürbisausstellung geben wird, ist noch offen, schreibt die Juckerfarm abschliessend.