Laut einem Communiqué des Tierschutzbund Zürich, würden aktuelle Audits der Europäischen Kommission über massive Verstösse in der Pferdefleischproduktion in Südamerika für den EU-Markt und die Schweiz berichten. Die im Zeitraum Oktober und November 2022 durchgeführten Kontrollen in argentinischen und uruguayischen Schlachthöfen hätten gravierende Fehler hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit. Besonders bemängelt werde in dem Audit, dass es keine gesicherte Rückverfolgbarkeit der Pferde gäbe. Ausserdem hebe der Bericht hervor, dass die Herkunft der Pferde und die Medikamentenhistorie auf sogenannten Eidesstaatlichen Erklärungen der Händler beruhten, die die Schlachthöfe mit Pferden belieferten.
1000 Tonnen werden importiert
«Noch immer kommen 1000 Tonnen Pferdefleisch aus Argentinien und Uruguay in die Schweiz. Die Kontrollen auf Medikamentenrückstände sind nahezu inexistent. Gerade mal 10 Stichproben waren es im Jahr 2021. Auch kritisiert der TSB seit Jahren die fehlende Rückverfolgbarkeit der Pferde und hat hierzu seit 2012 mehrere Dossiers vorgelegt», heisst in der Mitteilung weiter.
« Die eidesstattlichen Erklärungen über die Behandlung mit Tierarzneimitteln fehlen oft in der Kette, so dass solche Erklärungen zum Zeitpunkt der Schlachtung unzuverlässig sind », hätten die EU-Kontrolleure geschrieben. « Das bestehende System zur Identifizierung von Pferden (...) kann die erforderlichen Garantien für die damit verbundenen tierärztlichen Behandlungen nicht bieten », sei weiter im Auditbericht dokumentiert. auch seien Medikamente nicht vermerkt und Hormonpräparate der Kategorie Testosteron gefunden worden.
Der Tierschutzbund Zürich fordert daher in seinem Communiqué das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen auf, den Import von Pferdefleisch aus Südamerika umgehend zu stoppen, aus Verbraucherschutzgründen und im Interesse der gequälten Pferde.
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