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Hier soll das Atommüll-Tiefenlager hin

 

Die Nagra schlägt nach fast 50-jähriger Standortsuche die Region Nördlich Lägern in der Zürcher Gemeinde Stadel für das Endlager von radioaktivem Abfall vor. Details dazu werden am Montagvormittag bekannt.

 

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) informiert um 9 Uhr in Bern über den Entscheid, der am Samstag nach einer Informationsveranstaltung für die betroffene Bevölkerung durchgesickert war. Fest steht auch, wo die sogenannte «Heisse Zelle» gebaut wird: Die Brennelement-Verpackungsanlage soll beim Zentralen Zwischenlager in Würenlingen AG entstehen.

 

 

Erste Einlagerung etwa im Jahr 2050

 

Nach dem Standortentscheid vom Montag wird die Nagra gegen Ende 2024 ihr Gesuch bei den Bundesbehörden einreichen. Voraussichtlich erst 2029 wird der Bundesrat den definitiven Standortentscheid fällen. Danach muss das Bundesparlament das Lager genehmigen. Es ist absehbar, dass es danach eine Volksabstimmung geben wird.

 

Baustart ist für das Jahr 2045 vorgesehen. Gemäss Planung der Nagra könnten erste Abfälle dann um das Jahr 2050 eingelagert werden. Danach folgt eine «Beobachtungsphase», die 50 Jahre lang dauern soll. Im Jahr 2115 soll das Lager dann verschlossen werden.

 

Region wenig begeistert

 

In der betroffenen Region kommt der Standortentscheid erwartungsgemäss schlecht an: «Es gibt doch keinen Ort, der ein Tiefenlager auf seinem Gebiet will», sagte Dieter Schaltegger, Gemeindepräsident von Stadel der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

 

Am meisten Sorge bereite der Bau des Tiefenlagers, der etwa für die Zeit von 2045 bis 2060 vorgesehen ist. Das sei ein grosser Eingriff mit einer Grossbaustelle.

 

Dass sich die Region wirklich eignet, bezweifelt der Verein Lägern ohne Tiefenlager (Loti). Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb sich die Nagra nun gerade für das Gebiet ausspreche, das sie vor wenigen Jahren noch ausrangieren wollte.

 

Offene Fragen für Zürcher Parteien

 

Sollte sich erweisen, dass die Region Nördlich Lägern für die Lagerung von radioaktiven Abfällen wirklich das sicherste Gebiet in der Schweiz sei, sei der Standortentscheid zu akzeptieren, hielten die Parteien des Kantons Zürich fest.

 

Die SVP forderte, dass die Ergebnisse der Sicherheitsuntersuchungen transparent, verständlich und vollständig veröffentlicht werden. Dazu gehörten auch die Zubringer-Routen. Für die Zürcher SP sind noch zu viele Fragen offen, die unabhängig beantwortet werden müssen, wie sie schrieb. Sie verwies etwa auf den Schutz des Tiefengrundwassers oder mögliche Erdgasvorkommen.

 

Auch für die kantonale FDP war unbestritten, dass in der Schweiz entstandener Abfall hier entsorgt werden müsse. Diese Ansicht vertreten auch die Zürcher Grünen. Sie nannten aber Bedingungen: Atomausstieg, explizite Abbruchkriterien, externe wissenschaftliche Überprüfung.

 

«Die Langzeitlagerung von Atommüll wird noch Generationen beschäftigen», hielt die Umweltorganisation Greenpeace fest. Weltweit gebe es keine Erfahrungswerte über die Langzeitlagerung von hochradioaktivem Atomabfall.

 

Baden-Württemberg will vertieft prüfen

 

Das deutsche Umweltministerium bezeichnete den Standort direkt an der Grenze als grosse Belastung für die betroffenen Gemeinden. Das gelte für die Bauphase und den Betrieb. Thekla Walker, Umwelt- und Energieministerin von Baden-Württemberg, teilte mit, ihr Bundesland werde die Pläne «vertieft prüfen». Die Landkreise Waldshut, Lörrach, Konstanz und des Schwarzwald-Baar-Kreises leisteten einen grossen Beitrag zur Endlagerung des Schweizer Atommülls.

 

Die drei Landeskreise forderten in einer gemeinsamen Mitteilung, dass sie in der Verfahrensbeteiligung als auch bei möglichen Abgeltungen in gleicher Weise wie schweizerische Gemeinden und Kantone behandelt werden. Kritisch sehen die Landkreise den Standort Würenlingen für die Brennelemente-Verpackungsanlage. Dieser Standort liege direkt über dem mächtigen Grundwasserstrom der Aare.

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