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Wo Alptradition noch gelebt wird

Alpen und Bauernfamilien gehören im Toggenburg zusammen. Viel halten am sennischen Überefahre, wie die Alpfahrt in der Region genannt wird, fest. Mit von der Partie ist auch ein Muni.

Während in vielen Teilen des Kantons St. Gallen das Vieh auf die Alpen gefahren wird, halten die Bauern im Obertoggenburg an der Tradition fest. Wo immer möglich, wird die Herde zu Fuss auf die Alp getrieben und kommt im Herbst auch wieder so zurück.

Absperrung für sicheren Auftrieb

Ein weiterer, markanter Unterschied zu anderen Gegenden ist die Tatsache, dass nicht die Tiere geschmückt werden, sondern sich die Menschen herausputzen. Auch Glocken und Schellen tragen nur die drei Schellenkühe, und zwar die für die Region so typischen Senntumsschellen, die einen unvergleichlichen Dreiklang haben. Begleitet wird die Herde von Frauen und Männern in der Tracht. In festgelegter Reihenfolge.

Es ist Donnerstagvormittag in Wildhaus: Bereits eine gute halbe Stunde vor dem Start zum Überefahre sorgen fleissige Helfer dafür, dass die Strasse vom Wildhauser Mehrzweckgebäude Chuchitobel Richtung Gamplüt mit Bändern abgesperrt ist. Dank dieser Massnahme ist sichergestellt, dass die Herde der Betriebsgemeinschaft Götte, die an diesem Vormittag vom Heimbetrieb auf die Alp umziehen wird, gemeinsam in die gleiche Richtung läuft.

Dreiklang und Tracht: Der Aufzug beginnt

Etwas oberhalb des Dorfes, beim Hagbeizli, ist kurz vor zehn Uhr der unvergleichliche Dreiklang der Senntumsschellen zu hören. Die drei Schellenkühe, Fanny, Gort und Emira, folgen den «Geissegofe» Jonas, Samuel, Elin und Lea, die dafür sorgen, dass die Geissen nicht zu schnell unterwegs sind.

Wie es sich für einen traditionellen Alpaufzug gehört, tragen die «Geissemeitle» und «Geissebuebe» die einheimische Tracht. Auch die Sennen sind traditionell gekleidet, wobei durch die Unruhe in der Herde das Johlen (ein Naturjodel ohne Worte) etwas warten muss, denn zuerst gilt es, wieder Ordnung zu schaffen.

Ein stilles Spektakel ohne Publikum

Der Vormittag bietet, auch wenn keine Zuschauenden vor Ort sind, gelebte Toggenburger Tradition wie aus dem Bilderbuch. Die Herde mit den Begleitpersonen zieht, mit Blick zu den markanten sieben Churfirsten, vorbei. Genau dies ist die Tradition, wie sie die Bauernfamilien im Toggenburg leben.

Das Überefahre wird für sie selbst, für ihre Tiere und zur eigenen Freude gepflegt. Und wie es sich für einen traditionellen Alpaufzug gehört, bildet der Bauer Thomas Götte mit seiner Familie den Abschluss. Sozusagen als Tüpfelchen auf dem i ist auch ein Stier dabei.

Kommentare (1)

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  • Peter Sigrist | 28.05.2025
    Schöner Bericht. Aber wenn schon dann richtig! Es heist Öberefahre, nicht Überefahre. Schade
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