Nach einem Schafriss im Bezirk Vallemaggia haben Bauern am Dienstag mehrere tote Schafe vor das Regierungsgebäude in Bellinzona gelegt. Gemäss Berichten in den Tessiner Online-Medien fordern die Bauern griffigere Massnahmen gegen Wolfsattacken.
Der Regierungssprecher bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Aktion auf der Piazza Governo. Es handle sich um rund zehn tote Tiere, die vor dem Regierungssitz auf den Platz gelegt worden seien.
Nun sei genug, sagte Armando Donati, Präsident der Tessiner Sektion der Vereinigung für ein Territorium ohne Grossraubtiere, gegenüber dem Onlineportal tio.ch. Die Vorschriften zum Schutz des Wolfes seien realitätsfern. Die Behörden müssten nun auf die Tierhalter hören. «Die Zahl der Wölfe nimmt weiter zu, während die Zahl der Betriebe laufend abnimmt. Wenn wir so weitermachen, wird es keine Bauern mehr geben, die sich um die Berglandwirtschaft kümmern wollen», macht Donati deutlich.
Es fehle an Unterstützung durch den Kanton, die Tierhalter seien verzweifelt.
Am frühen Dienstagmorgen hatte höchstwahrscheinlich ein Wolf in Cerentino mehrere Schafe gerissen. Das Tessiner Amt für Jagd und Fischerei bestätigte den Riss auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Jedoch stehe noch nicht fest, dass ein Wolf die Tiere gerissen habe, sagte die Zuständige beim Tessiner Amt für Jagd und Fischerei weiter.
Bereits Ende März waren im Rovana-Tal mehrere Schafe gerissen worden. Mitte April riss ein Wolf im Südtessin bei Novazzano 13 Tiere.




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