Die Olma-Messen St. Gallen planen Ende April 2023 die Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft. Damit strebe das Unternehmen die benötigte Kapitalerhöhung mit einer breiten Abstützung an und sichere die finanzielle Zukunft des Messe-, Kongress- und Eventstandorts St. Gallen, heisst es in einer Medienmitteilung.
Die Kapitalerhöhung über 20 Mio. Franken der Olma-Messen St. Gallen startet offiziell am 21. Februar 2023. Das Zeichnen von Aktien bedeutet für das Unternehmen mehr Verbindlichkeit als mit den bisherigen Reservationen. Die Olma-Messen haben bis im Frühling 2024 Zeit, das Finanzierungsziel zu erreichen.
Ausgabepreis 1100 Franken
Ende November 2022 durften die Verantwortlichen einen Zwischenstand von 6 Mio. Franken Aktien-Reservationen verkünden. Zahlreiche Unternehmen und Verbände – sowohl bestehende wie auch neu dazugestossene Genossenschafter – hätten die Bedeutung der Olma-Messen als Wirtschaftsfaktor erkannt, heisst es weiter in der Mitteilung. Sie hätten sich noch unter dem Rechtskleid der Genossenschaft finanziell engagiert bzw. ihr Interesse an den neuen Aktien angemeldet. Auch Private können sich diesem Engagement anschliessen.
Der Ausgabepreis für eine Olma-Aktie beträgt 1100 Franken (Nennwert 1000 Franken). Mit dieser einmaligen Einlage dürfen sich die Aktionäre auf die jährliche Generalversammlung mit Rahmenprogramm teilnehmen. Zusätzlich profitieren sie von je einem Tageseintritt für Offa und Olma im Wert von total 35 Franken. Die zweite Lesung im Kantonsparlament erfolgt in der anstehenden Februar-Session.
Olma AG umstritten
2020 hatten das Stadt- und das Kantonsparlament St. Gallen den Olma-Messen im Rahmen der Corona-Pandemie für die Ausfälle 2020 je 8,4 Mio. Darlehen gewährt. Auch haben sich in den letzten Monaten zahlreiche Verbände öffentlich für die Kapitalerhöhung ausgesprochen. Die angestrebte Zusammensetzung des frischen Kapitals über 20 Mio. Franken sieht 5 Mio. Franken von bestehenden Genossenschaftern, 7 Mio. Franken von neuen Aktionären aus der Wirtschaft und 8 Mio. Franken von privaten Aktionären vor.
Die Olma Messen waren durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schieflage geraten. Im vergangenen März hatte das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2021 einen Verlust von 3,3 Millionen Franken bekannt gegeben. Gleichzeitig wurden damals Massnahmen angekündigt, die das Unternehmen wieder auf Kurs bringen sollen.
Im vergangenen November entschieden der Kantonsrat und auch das St. Galler Stadtparlament, auf ein Darlehen von je 8,4 Millionen Franken zu verzichten. In der Februarsession befindet der Kantonsrat in zweiter Lesung nochmals über das Geschäft. Die SP will keine Olma AG. Die Öffnung der Olma Messen für das breite Publikum könne auch anders gelöst werden als mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, wird kritisiert.