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Brienz GR: Evakuierung dauert noch Monate

Die Einwohnerinnen und Einwohner im vom Bergsturz bedrohten Bündner Dorf Brienz bleiben noch mehrere Monate evakuiert. Es müsse in den kommenden Wochen jederzeit mit einem Ereignis gerechnet werden, so die Behörden. Die Evakuierung müsse deshalb über den Winter weiterbestehen.

Grosse Niederschläge oder Felsstürze könnten die absturzgefährdeten 1,2 Millionen Kubikmeter Gesteinsmaterial rasch beschleunigen, die wiederum das Dorf zerstören könnten, schrieb die zuständige Gemeinde Albula am Freitag. Aktuell gebe es keine Hinweise auf eine Stabilisierung in den kommenden Monaten. Es herrscht derzeit Phase Rot, also Betretungsverbot für Brienz und dessen Umgebung.

Agrarflächen bewirtschaften

Den Betroffenen soll weiterhin die Möglichkeit gegeben werden, das Dorf tagsüber zu betreten. Die landwirtschaftlichen Betriebe sollen die Möglichkeit haben, die Flächen rund um Brienz/Brinzauls zu bewirtschaften, wie die Gemeinde schrieb. Übernachtungen im Dorf seien nach wie vor nicht möglich.

Im Winterhalbjahr würden die Zutrittszeiten angepasst, weil die Tage dann kürzer werden. Wenn die Gefährdungslage es zulasse, können die Evakuierten das Dorf und die landwirtschaftlichen Betriebe die Flächen der Zone «LW dunkel» ab 1. November jeweils von 9 bis 17 Uhr betreten.

Plötzliches Ablösen

Die Experten des Frühwarndienstes hätten die Niederschläge und die Entwicklung der Geschwindigkeiten der «Rutschung Berg» und der «Schutthalde oben» aus den vergangenen Wochen und Monaten ausgewertet. Die Erkenntnisse deckten sich mit den Einschätzungen, die die Geologen bereits in der Bevölkerungsinformation vom 13. August präsentiert hatten.

Schon kleinere Felsstürze, wie sie im Juli und August zu beobachten waren, führten zu einer Verdoppelung der Geschwindigkeit, hiess es weiter. Dies könne zu einem plötzlichen Ablösen der Schutthalde führen, die in einen schnellen Schuttstrom oder eine sehr schnelle Schuttlawine münden könne.

Keine Hinweise auf Stabilisierung

Die Bedingungen für solche Prozesse können sehr rasch eintreten. «Eine geordnete Evakuierung des Dorfes wäre dann nicht mehr möglich», heisst es. Deshalb empfiehlt der Frühwarndienst dem Gemeindeführungsstab, die laufende Evakuierung weiterzuführen. Eine Aufhebung der Evakuierung könne erst erfolgen, wenn sich die «Schutthalde oben» nachhaltig stabilisiert habe. Aktuell gebe es keine Hinweise darauf, dass eine solche Stabilisierung schon in den kommenden Monaten eintreten werde.

Die rund 80 Einwohnerinnen und Einwohner von Brienz sind seit November 2024 evakuiert. Zeitweise konnten sie tagsüber ihre Häuser während vorgegebener Zeitfenstern betreten. Dies sei aktuell auch möglich, schrieb die Gemeinde.

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