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Brienz GR: Vorsorgliche Umsiedlung kostet über 55 Millionen

Die vorsorgliche Umsiedlung des von einem Bergsturz bedrohten Bündner Dorfes Brienz dürfte 55,6 Millionen Franken kosten. Dies schätzt die Bündner Regierung aufgrund der bisherigen Anmeldungen. Sie beantragte deshalb am Dienstag beim Kantonsparlament einen Kredit.

sda |

Wie der Kanton Graubünden am Dienstag mitteilte, können sich evakuierte Brienzinnen und Brienzer bis Ende September für eine präventive Teilumsiedlung anmelden. Die Gemeinde Albula bereitet zurzeit ein entsprechendes forstliches Projekt zur Verlegung von Bauten und Anlagen an sichere Orte vor.

Rutschungen machen Schäden

Aufgrund der bisherigen Anmeldungen rechnet der Regierungsrat mit Gesamtkosten von 55,6 Millionen Franken. Er beantragt dafür beim Grossen Rat einen Kredit von 50 Millionen Franken, der 90 Prozent der Kosten decken würde. Der Verpflichtungskredit wird voraussichtlich in der Dezembersession 2025 des Grossen Rats behandelt. Auch der Bund dürfte sich mit rund 35 Prozent an dem Vorhaben beteiligen.

Auch wenn der drohende Bergsturz noch nicht eingetreten ist, so verursachen die Rutschungen und Bewegungen des Gebiets zahlreiche Schäden an der Infrastruktur. In den vergangenen gut 15 Jahren haben sich die Rutschungen phasenweise ausserordentlich stark beschleunigt. Im Herbst 2024 seien im Dorf Bewegungen von knapp 250 Zentimetern pro Jahr gemessen worden, hiess es weiter. Dadurch sei nicht auszuschliessen, dass mehrere Gebäude unbewohnbar würden und deren Unterhalt deutlich ansteige.

Nebenbei wird auch noch entwässert

Für die ganze Infrastruktur im erweiterten Gebiet und auch unterhalb des Hochplateaus, auf dem Brienz liegt, wird seit 2024 an einem Entwässerungsstollen gebaut. Er soll die Rutschungen, die durch eingelagertes Wasser vorangetrieben werden, verlangsamen.

Für 40 Millionen Franken wird deshalb unter dem Dorf an dem 2,3 Kilometer langen Tunnel gebaut. Aktuelle Messungen würden zeigen, dass die Entwässerungsbohrungen im Stollen bereits bis im Frühsommer 2025 eine deutliche Verlangsamung der Rutschbewegungen erzielt hätten. Nun seien es deutlich unter 100 Zentimeter pro Jahr, Tendenz weiter abnehmend.

Von diesem Stollen profitiert nicht nur Brienz selber, er entschärft auch die Gefahr für die umliegenden Kantonsstrassen, die Bahnstrecke der Rhätischen Bahn, die Stromleitungen von Swissgrid, der Axpo und den EWZ und vielem mehr, wie die Regierung weiter ausführte. Bis Ende 2027 soll der Tunnel fertig gebaut sein.

Dorf ist seit November 2024 evakuiert

Die rund 80 Einwohnenden von Brienz sind seit November 2024 evakuiert. Zwischendurch war es ihnen möglich, tagsüber während vorgegebenen Zeiten in ihre Häuser zurückzukehren. Eine Verschärfung durch steigende Rutschgeschwindigkeiten eines Felsplateaus oberhalb des Dorfes im vergangenen August verunmöglichte jedoch auch das.

Dies sei eine «einschneidende und äusserst belastende Situation» für die Betroffenen, so die Regierung weiter. Mit dem nun beantragten Kredit soll es denen, die nun für immer wegziehen wollen, finanziell möglich gemacht werden.

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