Zwei der fünf Wölfe mit Jahrgang 2022 dürfen erlegt werden.
Kanton Glarus
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat dem Kanton Glarus das Abschussgesuch für zwei Jungwölfe am Kärpf bewilligt. Der Kanton kann die Tiere nun bis Ende März schiessen. Das Rudel hat mehrere Dutzend Schafe gerissen.
Am 7. Oktober reichten die Glarner Behörden das Gesuch für eine Regulierung der Wölfe am Kärpf beim Bafu ein. Das Rudel sorgte in den Vergangenheit für grosse Schäden an Nutztierherden. Insgesamt werden dem Rudel 50 Schafrisse zugeschrieben, weitere 14 Tiere blieben nach den Angriffen vermisst.
Mit dem Abschuss von zwei Jungwölfen mit Jahrgang 2022 wolle man eine Verhaltensänderung des Rudels bewirken, schrieb der Bund am Donnerstag in seiner Begründung für die Zustimmung. Gemäss den geltenden gesetzlichen Bestimmungen hat die Regulierung von Wolfsrudeln über die Jungtiere zu erfolgen, wobei maximal die Hälfte der nachgewiesenen Jungen erlegt werden darf. Vom Kärpfrudel sind 2022 fünf Jungwölfe mit Jahrgang 2022 bekannt.
Bis am 31. März 2023 hat die Wildhut des Kantons Glarus nun Zeit, die Jungtiere zu schiessen. Der Kanton darf die dafür nötige Abschussbewilligung mit der Zustimmung des Bafu erlassen. Die Abschüsse müssen im Bereich von Nutztierherden und im Beisein von mehreren Wölfen erfolgen, wie es weiter hiess.
Gemäss Angaben des Kantons Glarus waren von den 50 durch das Kärpf-Wolfsrudel getöteten Schafen 10 geschützt, 1 Schaf war ungeschützt. Die restlichen 39 Tiere wie auch die vermissten Schafe befanden sich auf einer Alp, wo ein Schutz derzeit als nicht zumutbar gilt. Das Bafu fordert den Kanton nun auf, die Bewirtschaftung der derzeit als nicht zumutbar schützbar geltenden Alpen zu prüfen und dem Bund zu melden, damit der Schaden durch Wolfsangriffe in der kommenden Alpsaison möglichst reduziert werden kann.
Wölfe Glarus
Während der vergangenen Alpsaison kam es im Kanton Glarus zu zahlreichen Wolfsangriffen auf Nutztierherden. Seit Mai 2022 wurden gemäss Angaben der kantonalen Verwaltung 106 Nutztiere getötet oder gelten als vermisst. Betroffen waren Schafe und Ziegen, Angriffe oder Verluste bei Rindern sind nicht bekannt. Die Schäden wurden durch das Kärpfrudel und durch Einzelwölfe oder Wolfspaare verursacht. Einer dieser Einzelwölfe wurde aufgrund einer kantonalen Abschussverfügung am 13. August 2022 durch die Wildhut erlegt.
Der Wolfsbestand in der Schweiz nimmt zu. Aktuell leben gemäss Angaben des Bundes in der Schweiz rund 200 Wölfe und 23 Rudel. Für die Verfügung von Abschüssen von Einzeltieren, die Schaden anrichten, sind die Kantone zuständig. Wenn sie in ein Rudel eingreifen wollen, braucht es die Zustimmung des des Bundesamts für Umwelt (Bafu).