Wegen des schönen Wetters und der warmen Temperaturen sei vor allem die Hirschstrecke auf der Hochjagd im Jahr 2023 tiefer aus als im Vorjahr ausgefallen, so der Kanton weiter. Mitte November lag bereits in mittleren und höheren Lagen eine geschlossene Schneedecke. Für die Sonderjagd hatte dies in vielen Gebieten optimale Bedingungen zur Folge. Wegen der starken Schneefälle am ersten Dezemberwochenende musste die Bejagung im ganzen Kanton unterbrochen werden.
Da sich die Hirsche in tiefgelegenen Wintereinstandsgebieten sammelten, wurde die Sonderjagd vor allem im Prättigau, im Rheintal, in Teilen der Surselva und in der Region Heinzenberg bis in das vordere Albulatal fortgeführt. «In den höhergelegenen Gebieten der Surselva, des Engadins und von Mittelbünden war eine Sonderjagd ab dem 3. Dezember aufgrund der Schneehöhe aus tierschützerischer Sicht nicht mehr vertretbar», schreibt der Kanton.
Insgesamt wurden 4909 Hirsche, 2982 Rehe, 3067 Gämsen sowie 71 Wildschweine erlegt. Die Abschusspläne 2023 wurden beim Hirsch zu 93 Prozent und beim Reh zu 98 Prozent erfüllt. Beim Hirsch ist die Abschusszahl der weiblichen Tiere für die Regulation massgebend. Mit 2450 weiblichen Tieren wurde das Ziel zu 80 Prozent erfüllt. In Gebieten, in denen es nötig und sinnvoll war, wurden durch die Wildhut noch einzelne Tiere erlegt.
Der Hirschbestand ist gemäss Kanton noch immer zu hoch. Im Frühling 2023 lag dieser bei 15’110 Tieren. Das seien zwar weniger Hirsche als in den Vorjahren. Weil die Wildschäden im Wald in verschiedenen Regionen im Kanton Graubünden gross und in den letzten Jahren zugenommen haben, soll der Hirschbestand weiter reduziert werden.