Dieses Olma-Sujet ist begehrt: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter mit Säuli Paola.
Daniel Salzmann
Das diesjährige Bundesratssäuli ist nach der St. Galler Sängerin und Moderatorin Paola Felix benannt, die am 5. Oktober 75 Jahre alt wurde. Am gleichen Tag kam Ferkel Paola zur Welt. «Zufälligerweise hat auch mein Mann an diesem Tag Geburtstag», sagte Keller-Sutter. Berührungsängste zeigte sie dabei nicht, im Gegenteil. Sie herzte Paola innig.
Die violette Schürze, welche die FDP-Bundesrätin für den traditionellen Ferkel-Auftritt trug, war ein Geschenk der ehemaligen Bundesrätin Viola Amherd (Mitte). Diese hatte die «Just a Girl who loves Pigs»-Schürze bei der Olma-Eröffnung im letzten Jahr getragen.
Lieber «Chäs-Stobe» als «Game Zone»
Für Keller-Sutter steht die Olma für Resilienz: «Sie hat in ihrer 83-jährigen Geschichte schon manchen Sturm überstanden.» Die Bundespräsidentin erwähnte das Jahr 2020. «Da war Pandemie und die Olma fand das erste Mal in ihrer Geschichte gar nicht statt», sagte sie. Doch die Messe sei standhaft. Was macht die Ausstellung soll erfolgreich? «Ich würde meinen, es ihre Bodenständigkeit, ihre tiefe Verwurzelung in der Region. Dass sie unsere Traditionen lebt - und trotzdem nie stehen bleibt», führte sie in ihrer Eröffnungsrede aus.
Als Beispiel dafür nannte sie die «Game Zone mit Farming Simulator» in der Halle 9. «Man sähe gerne die Augen der Olma-Gründer, wenn sie das hörten.» Keller-Sutter wird man in der «Game Zone» allerdings eher nicht antreffen. «Ich halte mich an die Chäs-Stobe.»
«Auf Stärken besinnen»
Sie kam auch auf die Landwirtschaft zu sprechen. «Die Olma-Gründer wussten, dass Landwirtschaft mehr ist als Tiere, Milchwirtschaft und Ackerbau. Darum hatte es schon an der ersten Ausgabe Stände für das Gewerbe, für Maschinen und Geräte, für die Waldwirtschaft, für die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt – und sogar ein Kino gab es damals schon. Mit der Zeit kamen mehr und mehr Bereiche dazu», sagte sie.
Die Olma habe sich zu einer breiten Schau für einheimisches Schaffen, traditionelles Handwerk und modernsten Technologien entwickelt. «Die Olma steht symbolisch für die Stärken der Schweiz: Die vielfältige, innovative Wirtschaft – und, man sollte das nie vergessen: Die Arbeit und die Ausbildung, die dahinter stecken, so die Bundespräsidentin weiter. Sie nahm hier Bezug zu den handelspolitischen Herausforderungen, insbesondere mit den USA. «Wir tun gerade in diesen turbulenten Zeiten gut daran, uns auf unsere Stärken zu besinnen und diese zu pflegen», sagte Keller-Sutter.
Dank an Landwirtschaft
Am Schluss ihrer Rede nahm sie auch Bezug auf einen wichtigen Punkt, für den die Olma steht: Den Genuss. «Geniessen, und noch besser: zusammen geniessen, das sollten wir nicht verlernen. Geniessen können, das heisst auch, sich bewusst zu werden, dass es uns immer noch gut geht», führe sie aus. Die Zeiten seien nicht einfach. «Aber wir können zusammen dafür sorgen, uns dafür einsetzen, dass unser Staat leistungs- und handlungsfähig bleibt», appellierte sie an die Bevölkerung.
Sie dankte den Organisatoren der Olma für ihre Arbeit. «Ein Dank an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an die Ausstellerinnen und Aussteller und an alle Bäuerinnen und Bauern. Sie tragen mit Ihrer Arbeit täglich zu einer lebenswerten Schweiz bei», sagte die Keller-Sutter.
Viele Programmpunkte der Olma sind Tradition und werden deshalb nicht geändert. Dazu gehört der Umzug des Gastkantons – dieses Mal ist es das Wallis – am ersten Samstag der elftägigen Veranstaltung. Unter dem Titel «Wow Wow Wallis» präsentiert sich der Kanton in einer der Messehallen auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern.
Dann hätte sie ihn wohl Fallenlassen