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PCB-verseuchter Uhu im Nationalpark

 

Bei einem toten Uhu-Weibchen im Schweizerischen Nationalpark ist eine Vergiftung mit der krebsauslösenden Chemikalie PCB festgestellt worden. Das Tier wies eine eine 1000 Mal höhere PCB-Belastung auf, als es bei einem Menschen normal ist.

 

Das Uhu-Weibchen wurde am 20. September 2020 im Spöltal gefunden und anschliessend untersucht. Es habe schockierende Werte im Fettgewebe aufgewiesen, erklärten Vertreter des Nationalparks am Freitag an einer Medienkonferenz in Zernez GR.

 

«Schlimme Verseuchung»

 

Für den Nationalpark ist dies ein Zeichen dafür, dass bereits die ganze Nahrungskette im betroffenen Gebiet verseucht ist. Heidi Hanselmann, Präsidentin des Stiftungsrates des Nationalparks, sprach von der schlimmsten Verseuchung im Alpenraum.

 

Der Nationalpark fordert deshalb die Sanierung des gesamten oberen Spöls. Der Kanton Graubünden hat in seiner Sanierungsverfügung aber nur die ersten 2,9 Kilometer des Flusses zur Sanierung vorgesehen. Dagegen wehrt sich der Park.

 

Die Verantwortlichen des Nationalparks wollen eine Sanierung der kompletten Fliesstrecke von 5,75 Kilometern. Es sei dringendes Handeln notwendig, teilte der Nationalpark zu Beginn einer Medienkonferenz am Freitag mit. Der mit dem krebsauslösenden Baustoff PCB verseuchte Nationalpark-Bach müsse schnellstens gereinigt werden, ansonsten drohe die Verseuchung der kompletten Nahrungskette.

 

Kraftwerke wehren sich

 

Der Schweizerische Nationalpark hat eine Beschwerde gegen die Sanierungsverfügung des Kantons Graubünden für den verseuchten Bach Spöl eingelegt. Diese Verfügung sieht vor, den verseuchten Bach nur auf den ersten 2,75 Kilometern zu sanieren.

 

Bereits am Mittwoch gaben die Engadiner Kraftwerke bekannt, dass sie gegen die Sanierungsverfügung vorgehen wollen. Der Kanton Graubünden verlangt in dieser Verfügung, dass die Kraftwerke die Sanierung planen, ausführen und finanzieren.

 

2016 in Bach gelangt

 

Im Herbst 2016 gelangte das Korrosionsschutzmittel PCB bei Sanierungsarbeiten der Kraftwerkstaumauer Punt dal Gal in den Bach Spöl. Kurz darauf wurden viel zu hohe PCB-Belastungen im Bachsediment nachgewiesen. Ein Jahr nach dem Unfall wurde bereits das am stärksten verseuchte Tosbecken, direkt unter der Staumauer saniert.

 

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