Die Bedingungen für die Hirschjagd im September waren wegen der warmen Temperaturen ungünstig, schreibt der Kanton Graubünden in seiner Mitteilung. Doch dank des grossen Einsatzes der Jägerinnen und Jäger seien trotzdem 3457 Hirsche erlegt worden. Neben der leicht überdurchschnittlichen Gämsstrecke sei besonders erfreulich, dass die Jägerinnen und Jäger in diesem Jahr nicht nur mehr Rehböcke, sondern auch deutlich mehr Rehgeissen erlegt hätten.
Anspruchsvolle Arbeit steht bevor
Wegen des regional sehr starken Wildeinflusses im Wald und den Festlegungen in der Strategie «Lebensraum Wald-Wild 2021» der Regierung fiel der Hirschabschussplan mit 5278 Hirschen hoch aus. Dieser gilt als erfüllt, wenn mindestens 3050 weibliche Tiere erlegt sind. Damit der jagdliche Auftrag erfüllt ist, müssen während der Sonderjagd noch 2218 weibliche Hirsche und deren Kälber erlegt werden. In verschiedenen Regionen muss im November und Dezember auch eine Sonderjagd auf Rehe durchgeführt werden. Kantonal beläuft sich der Rehabschussplan auf 297 Tiere.
Im «Wald-Wild-Bericht Rheintal/Schanfigg-Domleschg/Heinzenberg-Safien 2020» wurde die Sonderjagd auf Gämsjährlinge in verschiedenen Gebieten als Massnahme zur Verbesserung der Waldverjüngung definiert. In vier Gebieten werden insgesamt 19 Gämsjährlinge freigegeben.
Zusammenarbeit entscheidend
Die Reduktion der Schalenwildbestände leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der natürlichen Waldverjüngung. Weil im November und Dezember Hirsche und Rehe hauptsächlich in den Wintereinstandsgebieten bejagt werden, ist die Sonderjagd für den langfristigen Erhalt gesunder und gut strukturierter Schutzwälder besonders wichtig. Die Erfüllung der hohen Sonderjagdpläne wird auch in diesem Jahr in verschiedenen Regionen eine grosse Herausforderung. Es sei wichtig, dass die Arbeit der Jägerinnen und Jäger von allen Beteiligten, insbesondere auch seitens der Waldeigentümerinnen und -eigentümern unterstützt werde, betont der Kanton.