In Regionen mit Gefahrenstufe 3 gibt es Verbote bei der Wasserentnahme.
Hans Perter Kocher
Die Gefahr durch Trockenheit im Kanton St.Gallen nehme schnell und deutlich zu, schreibt der Kanton St. Gallen in einer Mitteilung.
Mit 2003 uns 2018 vergleichbar
Die Trockenheit verstärkt sich in der Nordostschweiz seit Mai laufend. Im Juni sind gemäss Kanton nur zwischen 50 bis 80 Prozent der üblichen Niederschläge gefallen. Die Flusswasserstände und Grundwasserstände sinken kontinuierlich und liegen im Bereich des Niedrigwassers, teilweise sehr tief. «Die Seepegelstände bewegen sich um das saisonale Minimum», heisst es weiter. «Die Trockenheit ist mittlerweile mit der Situation in den Rekordsommern von 2003 und 2018 vergleichbar», warnt der Kanton.
Ohne flächendeckenden Niederschlag werde sich die Situation weiter verschärfen. «Lokale Gewitter geben keine Entspannung der Trockenheitssituation», stellen die Behörden klar. Kritisch ist die Lage vor allem in Hang- und Berggebieten, wenn diese hauptsächlich kleinere Quellen nutzen. Die örtlichen Wasserversorgungen können Massnahmen für ihr Versorgungsgebiet festlegen.
Landwirtschaft
Der Kanton hat deshalb im Norden die Gefahrenstufe 3 ausgerufen. Diese gilt für die Gebiete Untertoggenburg, Rheintal, Neckertal, Fürstenland und St-Gallen-Rorschach. Im Obertoggenburg, im Werdenberg und Linthgebiet besteht weiterhin Gefahrenstufe 2. Das Kantonsforstamt belässt die Waldbrandgefahr im ganzen Kanton auf Stufe 2.
Für die Landwirtschaft wurden folgende Massnahmen und Verhaltensanweisungen getroffen:
- Verbot von bewilligten Entnahmen aus der Thur ab Wattwil flussabwärts und aus sämtlichen kleinen Oberflächengewässern in den Regionen mit Gefahrenstufe 3. Bezügerinnen und Bezüger werden persönlich informiert.
- Einschränkung der Bewässerung auf Neubepflanzungen.
- Bewässerung nur in verdunstungsarmen Tages- und Nachtzeiten.
- Im Allgemeinen sparsamer Umgang mit Wasser.