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«Vieles so lassen, wie es meine Eltern gemacht haben»

Julia Meier hat zusammen mit ihrem Partner Paolo Maggini den Hof Mittelberg von ihren Eltern übernommen. Der Biobetrieb umfasst rund 10 Hektaren. Das Fleisch der Jungtiere vermarkten sie direkt ab Hof. Wie es auf dem Mittelberg weitergeht, ist noch offen. Die Tradition wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

Elisabeth Bardill |

Der Biohof Mittelberg liegt für sich allein am Wiesenhang zwischen den Dörfern Luzein und Pany im Prättigau. Erst seit wenigen Jahren gibt es nebst einer steilen Gasse eine asphaltierte Zufahrt zum Betrieb. Julia Meier und Paolo Maggini kamen vor einem Jahr mit ihren zwei kleinen Kindern, Ajuna und Miro, auf dem Hof der Eltern an, wo Julia die Verantwortung für den Biobetrieb übernahm.

Der gebürtige Tessiner Paolo Maggini arbeitet im 60%-Pensum als Standortleiter von «Naturnetz Graubünden». Er ist auch im Bereich Familie und Hof tätig, denn seine berufliche Arbeit kann er teilweise zuhause verrichten und selbst einteilen.

Zügige Hofübergabe

Die junge Familie hat eine zügige Hofübergabe hinter sich. Julia Meier erzählt: «Mein Vater nahm eine wichtige Rolle ein, da er sich selbst viele Gedanken machte und konkrete Vorschläge formulierte, um eine faire Lösung zu finden, auch hinsichtlich meiner Brüder.» Diese hätten den Prozess mit Wohlwollen und Grosszügigkeit begleitet.

Die Eltern von Julia Meier kauften das Haus 1999. «Mit unglaublich viel Eigenarbeit, der Mithilfe von Zivis und Freunden mit Fachkenntnissen bauten sie den grosszügigen Stall und renovierten das Haus mit Respekt vor den alten Mauern, Wänden und Materialien», sagt die 31-Jährige.

Im Juli gehts zum Heuet hoch

Die zum Mittelberg gehörende bewirtschaftete Fläche ist etwas mehr als zehn Hektaren gross. Ungefähr die Hälfte liegt oberhalb eines wilden Tobels, wo Julia Meiers Götti Hans Kunz seit über 40 Jahren lebt. Er kümmert sich dort oben um Haus, Hof und Land, um wenige Schafe, einige Ziegen und zurzeit um zwei Esel.

Mitte Juli geht die Familie jeweils in Begleitung von Geschwistern und Freunden zum Heuet hoch. «Es ist speziell, weil der Hang steil ist und wir das Heu von Hand herunterrechen oder hochtragen, dann auf den Aebi aus dem Jahr 1968 aufladen, stampfen und wieder von Hand in die verschiedenen kleinen Ställe einbringen müssen.»

Als Weltenbummlerin zurückgekehrt

Julia Meier war im Kindergartenalter, als die Familie im Mittelberg einzog. Sie besuchte in Pany die Primarschule, anschliessend das Gymnasium in Schiers. Bereits als 15-Jährige wollte sie die Welt kennenlernen und setzte sich mit diesem Wunsch durch. Ein ganzes Jahr lang lebte sie in einer Familie in der Millionenstadt Quito in Ecuador.

Sie ging dort zur Schule und lernte Spanisch. In Schiers beendete sie danach die Mittelschulzeit mit der Matura. In Freiburg studierte sie Geografie. Es folgten ein Masterstudium in Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Anthropologie in Neuenburg und verschiedene Alpsommer in der Surselva. Im Studium lernte sie auch ihren Mann Paolo kennen.

Per Postpaket an die Kundschaft

Am Standort im Mittelberg leben drei Pferde, einige Mutterkühe mit ihren Jungtieren, fünf Hühner mit Güggel und je zwei Hasen und Katzen. Es gibt einige Obstbäume, einen kleinen Acker und einen grossen Hausgarten. Das Fleisch der Jungtiere wird direkt vermarktet. Es wird verpackt und per Postpaket an die Kundschaft versendet. Der Hof ist auf Selbstversorgung und Vielseitigkeit angelegt und nicht auf Spezialisierung in einen Betriebszweig. Es wird sich zeigen, in welche Richtung sich der Mittelberg entwickelt.

Julia Meier, die den Direktzahlungskurs am Plantahof in Landquart absolvierte, führt diesen Winter Reitnachmittage mit Kindern durch. Ihre Eltern, die ein Haus ganz in der Nähe des Hofes kaufen konnten, stehen der jungen Familie nach Wunsch zur Seite. Auch Paolo Maggini ist bestrebt, seinen Platz zu finden. Julia Meier meint dazu: «Sicher ist es nicht immer einfach neben mir. Gerne würde ich vieles so beibehalten, wie es meine Eltern gemacht haben.»

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