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Wölfe greifen Schafe, Ziegen, Esel und ein Kalb an

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Die immer grösser werdende Wolfspopulation im Kanton Graubünden hat in den vergangenen Tagen an mehreren Orten mehrere Risse an Nutztieren verursacht. Auch in geschützten Bereichen kam es zu Angriffen. Der Kanton erachtet bei mehreren Wölfen den Abschuss als gegeben.

 

In der Schweiz wurden 2020 105 Wölfe verzeichnet. Im Vergleich zum Jahr 2019 wuchs der Wolfbestand um 28 Wölfe. Ende Februar dieses Jahres lebten bereits rund 110 Wölfe in der Schweiz. Wie die Stiftung Kora gegenüber den Tamedia-Zeitungen sagte, gibt es hierzulande elf Wolfsrudel, sechs davon leben im Kanton Graubünden.

 

Auffälliger Einzelwolf

 

Die Wölfe greifen immer wieder Nutztiere an, auch in geschützten Bereichen. In den vergangenen Tagen kam es in der Surselva, im Prättigau und in der Mesolcina zu Rissen. Dabei wurden zahlreiche Schafe und eine Ziege gerissen.

 

«Als besonders auffällig erweist sich ein Einzelwolf im Prättigau, der innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Schafe in einem geschützten Bereich gerissen hat. Am 22. und 25. Juli wurden auf unterschiedlichen Alpen am Schamserberg im Streifgebiet des Beverin Rudels ausserdem zwei Esel in einem umzäunten Bereich mit zum Teil schweren Verletzungen vorgefunden», schreibt der Kanton am Dienstag in einer Mitteilung. Die Verletzungen würden eindeutig auf einen Wolf hinweisen. Die beiden Esel wurden im Tal tierärztlich versorgt.

 

2021: 106 Schafe gerissen

 

Am 23. Juli wurde auf einer Alp im Valzeinatal in der Gemeinde Trimmis ein zehn Monate altes Kalb von einem Wolf verletzt. Das Kalb wurde ebenfalls in tierärztliche Behandlung gebracht. «Es hatte sich in einer Herde von 21 Tieren aufgehalten. Das Ereignis hat sich nach heutigem Kenntnisstand ausserhalb des Streifgebiets eines Rudels ereignet», schreibt der Kanton weiter.

 

Auf vielen Alpen wurden in diesem Jahr die Herdenschutzmassnahmen nochmals verstärkt. Insgesamt wurden in der Weidesaison 2021 bisher 106 Schafe und eine Ziege von Einzeltieren oder Wolfsrudeln gerissen. Die Schadenszahlen liegen auf der Höhe des Vorjahres. Wie Amtsleiter Adrian Arquint vor wenigen Tagen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte, ereigneten sich 2020 viele Risse in den Tälern, dieses Jahr hingegen vermehrt auf den Alpen.

 

Wolf im Prättigau soll geschossen werden

 

Mitte Juli 2021 hat der Bund die Schwellenwerte herabgesetzt, um eine raschere Entnahme von schadenstiftenden oder verhaltensauffälligen Wölfen zu ermöglichen. Es werden aber nur gerissene Nutztiere angerechnet, die durch Herdenschutzhunde oder Elektrozäune genügend geschützt waren, und weitere Vorschriften gemäss Bundesrecht vorausgesetzt. «Sind die Voraussetzungen erfüllt, setzt der Kanton Graubünden die möglichen Massnahmen um. Insbesondere ordnet er auch den Abschuss an», schreibt der Kanton Graubünden. Und dies will er nun bei mehreren Raubtieren tun.

 

Beim Einzelwolf in Prättigau sieht der Kanton die Voraussetzungen für einen Abschuss als gegeben. Die Massnahmen für die Entnahme wurden eingeleitet. Die Vollzugsmassnahmen sind eingeleitet. Im Streifgebiet der beiden Wolfsrudel Valgronda und Stagias in der Surselva wurde die Schadensschwelle ebenfalls bereits erreicht. «Für die Umsetzung muss allerdings noch feststehen, dass das Rudel auch in diesem Jahr reproduziert hat und wie viele Jungtiere geboren wurden», heisst es weiter. Erst dann kommt eine Entnahme in Frage. «Im Streifgebiet des Beverin Rudels sind die Voraussetzungen für die Anordnung eines Abschusses von Wölfen ebenfalls in Prüfung», heisst.

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