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Wolfsjagd: 20 Tiere in Graubünden erlegt

Der Kanton Graubünden hat zwischen August 2023 und dem 31. Januar dieses Jahres insgesamt 20 Wölfe erlegt. Graubünden habe damit zwei Drittel der bis zum Schluss bewilligten Abschüsse getätigt, erklärte Regierungsrätin Carmelia Maissen (Mitte) am Montag vor den Medien.

sda/blu |

Der Kanton wollte bis zum 31. Januar ursprünglich 44 der mindesten 90 im Bündnerland lebenden Wölfe schiessen. 13 dieser vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) bewilligten Abschüsse wurden aber schon am 8. Dezember durch Einsprachen von Umweltverbänden blockiert.

Zwei Drittel umgesetzt

Es handelte sich um die beiden Rudel Jatzhorn bei Davos und Rügiul in Poschiavo sowie die Entnahme der beiden Rudel Stagias und Vorab in der Surselva. Weiteren sieben Abschüssen wurden durch die Beschwerde die erschwerenden Auflagen der reaktiven Regulierung auferlegt, namentlich die gezielte Tötung einzelner Wölfe eines Rudels, um eine erzieherische Wirkung zu bewirken.

«In der Summe wurden von den 31 bis Ende Januar 2024 zugelassenen Abschüssen deren 20 getätigt», sagt Arno Puorger, Abteilungsleiter Grossraubtiere beim Amt für Jagd und Fischerei. Dies entspricht rund zwei Drittel der zum Abschuss bewilligten Tiere. Bis Ende März 2024 darf der Kanton Graubünden im Rahmen der «sogenannt reaktiver Bewilligungen» aus den Rudeln Stagias und Vorab noch je einen Jungwolf erlegen.

Eliminierung von Wolfsrudeln misslungen

Nur 6 dieser Abschüsse erfolgten gemäss der ab 1. Dezember gelockerten Jagdverordnung. Diese erlaubte bis 31. Januar sogenannte proaktive Abschüsse, die auch ohne von Rudeln verursachte Schäden an Nutztieren erfolgen können. 14 der Abschüsse erfolgten reaktiv nach altem Recht, nachdem Wölfe grössere Zahlen an Schafen und Ziegen gerissen hatten.

Nicht erreichen konnte der Kanton sein Ziel, vier der zwölf Bündner Wolfsrudel komplett auszulöschen. Zwei dieser «Komplettentnahmen» wurden durch die Einsprachen blockiert. Bei den zwei anderen Rudeln verlief die Wolfsjagd harzig.

Wachstum der Wolfsbestände stoppen

Wie Arno Puorger vom Amt für Jagd und Fischerei erklärte, ist möglicherweise eines dieser vier Rudel nach nur zwei Abschüssen zerfallen. Es handelt sich um das Beverin-Rudel, welches nach Angriffen auf Mutterkühe landesweite Bekanntheit erlangt hatte. Regierungsrätin Maissen zeigte sich mit dem Resultat der Wolfsjagd zufrieden. Sie verwies insbesondere darauf, dass zwei Drittel der bis zum Schluss bewilligten Abschüsse durchgeführt wurden.

Der Kanton verfolge mit der Regulation drei Ziele, sagte die Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität. Man wolle das Wachstum der Wolfsbestände stoppen, Schäden an Nutztieren reduzieren und die Wölfe scheuer machen. Ob man diesen Zielen näher gekommen sei, werde sich erst in den kommenden Monaten zeigen.

Grossteil der Wildhüter auf Pirsch

Der Kanton betrieb für die grosse Wolfsjagd einen beträchtlichen Aufwand. 50 der 59 Bündner Wildhüterinnen und Wildhüter waren auf der Pirsch, oft nachts. Zudem erhielten 435 Jäger die Bewilligung, während der Zeiten der winterlichen Sonderjagd auf die Grossraubtiere zu schiessen. Aufgrund der Sonderjagdplanung und der Einsprachen handelte es sich aber nur um wenige Tage. In diesen gelang keinem Jäger ein Wolfsabschuss.

Um die aufwendige Wolfsregulation bewältigen zu können will der Kanton fünf weitere Wildhüterstellen schaffen, wie Maissen erklärte. Die nächste vorgesehene proaktive Regulationsperiode wird doppelt so lang sein, wie die erste. Sie beginnt am 1. September 2024 und dauert bis 31. Januar 2025.

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