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Blatten: 72 ha Landwirtschaftsland verschwunden

Der Kanton Wallis eilt den Bewohnerinnen und Bewohnern von Blatten zu Hilfe. Unter den Sofortmassnahmen sind zehn Millionen Franken, die der Staatsrat freigibt. Eine Strategiegruppe soll sich mit dem Wiederaufbau des von einem Bergsturz verschütteten Dorfes befassen. Die Schäden in der Landwirtschaft sind immens.

sda/blu |

Diese Strategiegruppe wird laut dem Staatsrat, der Kantonsregierung, unter anderem aus den Dienststellen für Raumentwicklung, für Naturgefahren, für Wirtschaft, Tourismus und Innovation, für Landwirtschaft und der kantonalen Finanzverwaltung bestehen.

Raschen Einsatz von Mitteln

Der Wiederaufbau der Infrastruktur im Lötschental soll ohne bürokratische Hürden schnell angepackt werden, wie Staatsratspräsident Mathias Reynard (Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur) am Mittwoch in Sitten zusammen mit seinen Staatsratskolleginnen und -kollegen vor den Medien erklärte. Über Details zur Umsetzung der 10-Millionen-Franken-Hilfe werde später entschieden.

Die Regierung wolle einen raschen Einsatz von Mitteln ermöglichen, sagte Franz Ruppen (Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt). Darum würden die dringenden Interventions-, Räumungs- und Wiederherstellungsarbeiten, die von den staatlichen Diensten angeordnet oder anerkannt wurden, als gemeinnützig erklärt und als dringliche Massnahmen erster Priorität betrachtet. Dafür sei kein übliches Verwaltungs- und Vergabeverfahren erforderlich.

Den Klimawandel im Auge

Das «Blatten der Zukunft» soll auch von einem Konzept profitieren, das den Klimawandel und dessen Auswirkungen im Gebirge besser berücksichtigt. Der Staatsrat habe beschlossen, eine langfristige Strategie, einschliesslich einer gesetzlichen Grundlage, für die Finanzierung der Folgen des Klimawandels zu entwickeln, hiess es. Diese werde auf drei Grundpfeilern stehen: Prävention, Antizipation und Konsequenzen.

Staatsrat Stéphane Ganzer (Departement für Sicherheit, Institutionen und Sport) sicherte Blatten finanzielle Unterstützung zu, sollten die Aufwendungen die Möglichkeiten der Gemeinde übersteigen. Auch Privatpersonen sollen profitieren. Ganzer verwies in diesem Zusammenhang auf den Schweizer Fonds für nichtversicherbare Elementarschäden.

Finanziell auf gesunden Beinen

Der Kanton Wallis steht nach den Worten von Finanzdirektorin Franziska Biner auf gesunden finanziellen Beinen. Sie erwähnte unter anderem die finanzpolitische Reserve mit einem Gesamtbetrag von 186,9 Millionen Franken und die verfügbaren Eigenmittel von 96,5 Millionen Franken, auf die der Kanton zurückgreifen könne, falls der Grosse Rat sie genehmige.

Hinzu kämen noch verschiedene Fonds wie jener der Loterie Romande, um Betroffenen mit nichtversicherten Schäden zu helfen. Darin befänden sich 42 Millionen Franken, sagte Biner. Dieses Geld sei nicht nur für Blatten vorgesehen, sondern für alle vergleichbaren Situationen. Damit sei man für die Zukunft gewappnet.

8 Betriebe habe ihre Gebäude verloren

Landwirtschafts-Staatsrat Christoph Darbellay sagte, es brauche die Nothilfe, aber auch eine Perspektive. Und es gebe kein Leben ohne wirtschaftliche Aktivitäten. Dazu müssten der Tourismus, das Gewerbe und die Landwirtschaft unterstützt werden. So müsse beispielsweise die Rückzahlung von Krediten von betroffenen Betrieben wie etwa der zerstörten Hotels erstreckt oder eine Lösung zur Tilgung der Schulden gefunden werden.

Darbellay wies auch darauf hin, dass in Blatten rund 72 Hektaren Landwirtschaftsland vollständig verschwunden seien. Davon sind 47 ha Mähwiesen. Weitere 100 Hektaren, davon 50 ha Mähwiesen, östlich von Blatten seien indirekt betroffen, weil sie nicht mehr zugänglich seien. Die Bauern bräuchten aber Platz für ihr Vieh, und für den nächsten Winter müsse Futter gefunden werden, machte der Landwirtschaftsdirektor klar.

Acht landwirtschaftliche Betriebe haben ihre gesamten Gebäude verloren. Insgesamt sind 120 Grossvieheinheiten (GVE) betroffen. Es handelt sich um 80 Rinder sowie 40 Schafe und Ziegen. Acht weitere Betriebe haben gemäss Darbellay landwirtschaftliche Flächen verloren. Vier Alpen seien seit dem Bergsturz nicht mehr erreichbar.

Kommentare (2)

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  • Ketzer | 05.06.2025
    Ein Lob an die, welche die Bevölkerung vorgewarnt haben!
  • Angehrn willi | 05.06.2025
    Wenn sie die armee organisieren für den transport, gebe ichgratis 40-50 siloballen grais ab.. gruss willi
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