Unbekannte sollen grössere Mengen von Gruyère- und Emmentalerkäse ergaunert und in Grossbritannien verkauft haben. Eine Anzeige des Milchverarbeiters Cremo ist bei der Freiburger Staatsanwaltschaft eingegangen.
Murielle Decurtins, Gerichtsschreiberin und Sprecherin der Staatsanwaltschaft, bestätigte am Mittwoch entsprechende Berichte der Zeitungen «Le Temps» und «La Liberté». Die unbekannte Täterschaft soll mit gefälschten E-Mails bei Cremo 32,7 Tonnen Käse bestellt haben.
Die erste Bestellung ging Ende 2019 ein, weitere zwei Bestellungen trafen im Januar 2020 ein. Der Milchverarbeiter lieferte zwischen zwischen Januar und Februar 2020 die Ware aus. Cremo ging offenbar davon aus, dass sie zwei grosse britische Handelsketten – Harrods und Iceland Foods – beliefern würde. Das Unternehmen muss sich einen Betrag von 450’000 Franken ans Bein streichen. Gemäss dem Bericht entspricht die Summe rund 14,5 Prozent vom Jahresverlust 2020.
Der Käse landete zunächst in britischen Lagerhäusern, ehe sich seine Spur verlor. Vermutlich sei er illegal in britischen Lebensmittelgeschäften verkauft worden, schrieb «Le Temps».