Im Viertelstundentakt zogen zwischen 09.15 Uhr und 14.15 die Hirtenfamilien durch die Dorfstrasse, welche von zahlreichen Verkaufsständen gesäumt war. Insgesamt zogen 20 Herden mit 1’100 Tieren von den umliegenden Alpen hinunter ins Dorf.
Nasser Start in die Saison
Den Anfang machte die Familie Angelo & Sonja Hayoz, die den Sommer auf der Alp Kommet auf 1'417 Meter über Meer verbrachte. Dort war es im Juni sehr nass. Zufrieden zeigte sich die Familie jedoch von der Periode von Mitte Juli bis Anfang September. Mit ihren 37 Rindern sowie fleissigen Helfern ist die Familie nach zwei Stunden Marschzeit in Plaffeien angekommen und wurde mit viel Applaus von den Besuchern empfangen.
Jede einzelne Hirtenfamilie wurde vom Moderator vorgestellt. Dazu gehörten Angaben zu den Alpen, beispielsweise deren Lage sowie die Anzahl der gesömmerten Tiere. Sorgen machte eigentlich allen Familien der feuchte Start in den Alpsommer.
Zum 46 Mal auf der Alp
Für jeden gehört der Alpabzug zur Tradition. Es ist ein anstrengender, aber auch sehr schöner Abschluss mit allen Helfern. Ein Alpsommer ohne Alpabzug sei schlicht kein Alpsommer, so die Älplerinnen und Älpler unisono. Man ist stolz darauf, die Tiere gesund ins Tal zurück zu bringen. Das «Zügelfieber» ist deutlich spürbar. Und es freuen sich alle riesig auf den ganz besonderen Tag.
Ganz viel Übung darin hat die Familie Bielmann, die bereits den 46. Sommer auf der Alp Widenvorsass verbrachte, die sich in Plasselbschlund, unter dem Grossen Schwyberg, befindet. Neben 60 Rindern sömmerten auch 6 Dahomey-Zwergkühe mit ihren Kälbern auf der Alp. Die ursprünglich aus Westafrika stammende Rinderrasse ist mit einem Stockmass von 80 cm die kleinste Rinderrasse der Welt.
Überraschender Abschluss
Den überraschenden Abschluss machte die Alp Rothuserli, die von Franz Vonlanthen bewirtschaftet wird. Sie liegt oberhalb des Hotels Bad in Schwarzsee und verfügt über 3,4 Hektaren Weidefläche. 60 Alpakas haben zum ersten Mal am Alpabzug teilgenommen. Da der Weg von Schwarzsee zu weit gewesen wäre, liefen sie ab einer Weide in Plaffeien bis ins Dorf und sorgten für Begeisterung. Auf dem Alpakahof Sense werden Alpakaduvets und -kissen sowie Alpakaseife produziert sowie Alpakaspaziergänge angeboten. Franz Vonlanthen ist in der Szene bekannt, denn er schert schweizweit Alpakas und Lamas.
An den Verkaufsständen konnte sich das Publikum anschliessend die auf den Alpen produzierten Produkte kaufen. Dazu gehörten Alpkäse, Hobelkäse, Gruyère AOP, Vacherin Fribourgeois AOP, Raclettekäse und Mutschli. Auch Wurstwaren waren im Angebot.
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