Die Jungtiere des Marchairuz-Rudels machen Probleme. Zwei Jungwölfe jagen Kälber statt Hirsche und Rehe. – zvg
Nach mehreren bestätigten Angriffen auf Rinder im Waadtländer Jura hat der Kanton Waadt beim Bund einen Wolfsabschuss beantragt. Er ist der Meinung, dass die Bedingungen für den regulären Abschuss von zwei Jungwölfen aus dem Marchairuz-Rudel erfüllt sind.
Die Sömmerung habe Mitte Juni begonnen, und seither seien mehrere Angriffe auf Kälber in der Region Marchairuz einem Wolfsrudel zugeschrieben worden, teilte das Departement für Umwelt und Sicherheit am Montag mit.
Das Rudel besteht aus vier erwachsenen Wölfen und fünf Jungtieren. Der Kanton hat es auf die beiden im letzten Jahr geborenen Jungtiere abgesehen. «Es macht keinen Sinn, die diesjährigen Jungtiere zu töten, die sich noch in der Nähe ihrer Eltern befinden», sagte Frédéric Hofmann, Leiter der Abteilung Jagd, Fischerei und Überwachung in der Generaldirektion für Umwelt, zu lacote.ch. Um die Tiere zu erkennen, werden die Wildhüter eine Wärmebildkamera ein. Ziel des Abschusses ist es, dass die Tiere ihr Wissen nicht an die nächste Generation übergeben. Die beiden Jungwölfe hätten sich auf Kälber statt auf Rehe und Hirsche spezialisiert.
Der Kanton sei sich der schwierigen Situation der Landwirte bewusst und sichere ihnen seine Unterstützung zu. Die Generaldirektion für Umwelt verfolgt nach eigenen Angaben die Situation vor Ort in enger Zusammenarbeit mit der auf die Verbesserung des Nebeneinanders von Mensch und Wolf abzielenden Stiftung Landry und den Viehhaltern.
One Response
Das sollte eigentlich ein „Daumen hoch“ Emoji sein.