Die Tierschutz-Vereinigung Ecologie et Altruisme will Kämpfe mit trächtigen Eringerkühen verhindern. Nach einem Ringkuhkampf in Martigny VS hat sie bei der Walliser Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige wegen Verletzung der Tierwürde eingereicht.
Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Die Tierschützer hatten die Anzeige Anfang Oktober anlässlich einer Demonstration während der Ringkuhkämpfe in Martigny angekündigt.
Mitglieder der Tierschutzvereinigung hatten im Rahmen der Foire du Valais 2022 gegen Ringkuhkämpfe demonstriert. Sie hielten Schilder in die Höhe, die ein Ende der Tierausbeutung forderten. Die Zuschauerinnen und Zuschauer des Ringkuhkampfes waren darüber wenig erbaut.
Verstoss gegen Tierwürde
Die Eringerkühe, die bei den im Herbst veranstalteten Kämpfen gegeneinander antreten, müssen gemäss Reglement trächtig sein. Mit dieser Vorschrift soll gemäss den Organisatoren sichergestellt werden, dass die Tiere normale Kühe bleiben und nicht zu einer Kampfrasse hochgezüchtet werden.
Die Verwendung von trächtigen Kühen für Kämpfe zur Unterhaltung von Menschen sei ein Verstoss gegen die Tierwürde, kritisiert die Organisation. Es handle sich dabei um einen Verstoss gegen das Tierschutzgesetz. «Wie kann man die Idee verteidigen, Kühe kämpfen zu lassen, die Kälber erwarten? Das ist grausam», sagte Anoushavan Sarukhanyan, Präsident von Ecologie et Altruisme, zu watson.ch.
«Kühe kämpfen, um Rangordnung festzulegen»
Diesen Vorwurf lässt Züchter Yves Rumo nicht gelten. «Sie kennen unseren Beruf nicht. Sie prangern Misshandlungen an, die es gar nicht gibt», sagte er zum Onlineportal Watson. Es sei natürlich, wenn Eringerkühe kämpften, insbesondere wenn sie trächtig seien. «Eringerkühe sind genetisch so programmiert, dass sie kämpfen, um die Rangordnung festzulegen», führte der Landwirt aus.
Die Walliser Staatsanwaltschaft prüft nun, wie mit der Anzeige weiter verfahren werden soll. Zudem gab sie bekannt, dass bislang keine Strafanzeige gegen Viehzüchter eingereicht worden sei, die bei diesen Kuhkämpfen in Martigny Aktivisten und Aktivistinnen angegriffen haben sollen.