Die Gemeinde Ried-Brig VS hat kürzlich auf ihrer Internetseite die Bevölkerung dazu aufgefordert, Wiesen und Ackerkulturen nicht zu betreten. Anlass für diese Information waren Beschwerden seitens der Landwirte, berichtet der «Walliser Bote».
Es sei das erste Mal, dass sich die Gemeinde zu diesem Schritt veranlasst sah. «Um die Kulturen nicht zu schädigen, dürfen Wiesen mit nachwachsendem oder hochstehendem Gras, sowie Ackerkulturen nicht betreten werden» heisst es auf der Homepage der Gemeinde. Auf Querfeldeintouren gelte es zurzeit unbedingt zu verzichten.
Bevölkerung sensibilisieren
Spaziergänge und Wanderer würden zunehmend die Strassen und Wege verlassen und Wiesen und Ackerland betreten. Dies hätte zu Meldungen von Landwirten bei der Gemeinde geführt, die daraufhin diese Information an die Bevölkerung veranlasst hätte. Mit dem Hinweis wolle man die Bevölkerung informieren.
«Da der Bezug zur Landwirtschaft immer mehr abnimmt, sinkt in der Bevölkerung auch die Sensibilität für diese Thematik. Oft sind sich Personen nicht bewusst, dass Wiesen und Äcker keine Spielplätze sind -weder für Kinder noch für Haustiere.» erklärte der Gemeindepräsident Matthäus Schinner dem «Walliser Boten».
Krankheiten übertragen
Es gäbe zahlreiche Gründe, wieso Wiesen und Äcker zurzeit nicht betreten werden dürfen. «In nachwachsendem oder hochstehendem Gras entstehen Trittschäden, die die Pflanzen schädigen und deren Wachstum hemmen oder beeinträchtigen», erklärt Schinner.
Dieses befristete «Zutrittsverbot» gelte auch für Hunde. Hundekot sei unbedingt einzusammeln. Denn durch Hundekot verunreinigtes Gras oder Heu könne gefährliche Krankheiten übertragen, was bei Nutztieren zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.
Jungtiere schützen
Wiesen sollten zurzeit weder von Menschen noch von Hunden betreten werden, weil wir uns in der Brut- und Setzzeit von bodenbrütenden Vögeln befinden. Auch Wildtiere wie Rehen würden die Wiesen nutzen, um ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen und aufzuziehen.
Eine Störung durch Hunde könne für Jungtiere schnell tödlich enden. Auch für noch trächtige Muttertiere könne der zusätzliche Stress ernsthafte Folgen haben. Um den Wildtieren also eine möglichst ungestörte Aufzucht ihres Nachwuchses zu ermöglichen, sei jetzt auf Querfeldeintouren unbedingt zu verzichten.
In jedem Kanton gibt es einen Verband / Verein, der für Wanderwege zuständig ist. Dort kannst Du Dich beschweren und nicht einfach über private Wiesen laufen.