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Milchpreise steigen dank Verlagerung 

Das Wallis verzeichnet eine erfreuliche Entwicklung bei der Milchproduktion. Die vom Kanton geförderte Verlagerung von der Industriemilch hin zur Milch für Käsereien führt zu einem höheren Milchpreis für Bäuerinnen und Bauern. Einige Wehrmutstropfen auf dem Walliser Milchmarkt lassen sich jedoch kaum abwischen.

Nur noch 11 Prozent der im Wallis produzierten Milch wird der Industrie zugeführt, schreibt der «Walliser Bote». Konkret hat sich die Menge an Walliser Industriemilch von 15 Millionen Kilo im Jahr 2007 auf 4 Millionen Kilo reduziert. Im gleichen Zeitraum hat dagegen die Milch für die Käseproduktion zugenommen. Diese Entwicklung, die weiterhin vom Kanton gefördert wird, führt auch zu höheren Preisen für Milchproduzentinnen und Milchproduzenten.

Wie in der gesamten Schweiz zu beobachten, wird diese erfreuliche Entwicklung aber auch von einem Rückgang sowohl der produzierten Milchmenge wie auch der Milchbetriebe begleitet. 80 Prozent der Walliser Milchbetriebe hätten es schwer, ein angemessenes Einkommen zu erzielen, ist dem Bericht weiter zu entnehmen. Diese sorgen sich auch um den Nachwuchs.

Rund 30 Millionen Franken Fördergeld

Der Grund, wieso sich die Menge an Industriemilch zugunsten der Milch für Käsereien verringert hat, ist auch auf die Förderbemühungen des Kantons zurückzuführen. Seit Jahren würde der Kanton die Milchproduzentinnen und Milchproduzenten zu diesem Wechsel ermutigen, sagt Gérald Dayer, Chef der Dienststelle für Landwirtschaft.

Um diese Entwicklung, also diese Verlagerung zu fördern, hat der Kanton aber auch tief in die Tasche gegriffen. 21 Millionen Franken hat er dafür investiert. Weitere 8,5 Millionen Franken vergab er in Form von Krediten. Mit diesem Geld wurden seit 5 Jahren mehrere regionale Käsereien saniert, wie beispielsweise jene in Grengiols oder Turtmann. Weitere Sanierungen seien in Touristenorten geplant, wie in Simplon, Zermatt, Lens oder Nendaz.

Käsereien zahlen mehr

Die Motivation, die den Milchbauer oder die Milchbäuerin zu einer solchen Verlagerung verleitet, ist sehr schnell nachzuvollziehen. Denn die Milch den Käsereien, statt der Industrie zuzuführen, wäre nicht nur mit einer höheren Kontrolle verbunden. Es sei vor allem auch einträglicher.

Für Industriemilch gäbe es üblicherweise zwischen 60 und 65 Rappen pro Kilo. Für die Milch für die Käsereien erhalten die Bäuerinnen und Bauern dagegen einen Preis zwischen 85 Rappen und einem Franken, heisst es im «Walliser Bote». Im Sommer ist es sogar etwas mehr. Dieser höhere Preis ist nicht nur gerechtfertigt, sondern auch notwendig. Denn damit sich in den Walliser Bergregionen die Milchproduktion rentiere, bräuchten die Produzentinnen und Produzenten nämlich mindestens 90 bis 95 Rappen pro Kilo, weiss Dayer.

80 Prozent der Betriebe haben es schwer

Dass sich der Milchpreis erhöht ist eine erfreuliche Entwicklung. Diese wird jedoch begleitet von einem Rückgang sowohl der produzierten Milchmenge wie auch der Milchbetriebe. Vor 5 Jahren produzierten die Bäuerinnen und Bauern des Walliser Milchverbandes erstmals weniger als 40 Millionen Kilo Milch. Doch letztlich ist nicht die Gesamtmenge entscheidend, sondern die Produktionsmenge jedes einzelnen Betriebs. 

Betriebe, die weniger als 100'000 Kilo Milch produzieren würden, hätten es schwer, ein angemessenes Einkommen zu generieren. In diese Kategorie fallen rund 80 Prozent der Walliser Milchbetriebe, heisst es im «Walliser Bote». 50 Prozent der Betriebe würden sogar weniger als 50'000 Kilogramm Milch jährlich produzieren. Für manche ist die Milchwirtschaft aber auch nur eine Nebenerwerbszweig (zum Vergleich: der Schweizer Durchschnitt pro Milchbetrieb liegt bei jährlich rund 188'500 Kilo).

Sorge um Nachwuchs

Auch nicht verschont wird das Wallis von der Problematik des Fortbestandes der Milchbetriebe. Aufgrund der Demografie würden jährlich rund 10 Betriebe mit einer überdurchschnittlich hohen Produktionsmenge einen Nachfolger finden müssen, erklärt Dayer.

Dieser Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin steht eine bescheidenere Anzahl von Auszubildenden gegenüber, welche die Nachfrage nach Milchbetriebsleitenden vermutlich nicht werden decken können. Als «unzureichend» stellt Dayer die Ausbildungs-Situation im «Walliser Bote» dar.

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