Die Kuh Faika, die 2024 zur «Königin der Königinnen» gekürt wurde, steht beim nationalen Finale der Eringerkämpfe in Aproz VS erneut im Ring. «Für dieses Finale werden wir uns nicht unter Druck setzen, Faika hat die Krönung bereits erlebt», sagte Melissa Uttinger in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
«Ich hoffe einfach, dass sie ein gutes Resultat erzielt. Sie scheint mir in guter Form zu sein. Seit einem Monat habe ich sie mit dem Rest meiner Herde vermischt, die sich derzeit in Les Evouettes befindet», fügte die 34-jährige Züchterin hinzu.
Wie eine Goldmedaille bei der Olympiade
Der Gewinn des nationalen Finals sei praktisch vergleichbar mit dem Gewinn einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen, erklärte Uttinger. Sie habe Zeit gebraucht, dies zu realisieren. Jean-Pierre Terrettaz, der diese Auszeichnung 2022 mit Shita erhalten hatte, formulierte es so: «Diesen Titel zu gewinnen, ist der Traum eines jeden Züchters.»
Die Krönung in der Arena von Pra-Bardy in Aproz verhelfe dem Siegertier und seinen Züchtern zu mehr Bekanntheit: «Seit sie gekrönt wurde, ist Shita der Star unter unseren rund 15 Eringerkühen. Im Winter kommen viele Leute in den Stall, um sie aus der Nähe zu sehen», erzählte Terrettaz.
Genetik: Deutlich mehr Nachfragen
Ob Shita am Finale am Wochenende teilnehmen könne, sei angesichts ihrer derzeitigen Form noch ungewiss. Hat der Titel auch einen ökonomischen Wert? Diese Frage beantwortet die Züchterin Uttinger folgendermassen: «Wenn man es verallgemeinern will, kann man sagen, dass eine Kuh, die Königin der Königinnen wird, ihren Wert verdoppelt.» Was die Fortpflanzung betrifft, «gewinnt die Genetik einer Königin ebenfalls an Wert. Ihre Nachkommen wecken Interesse», so Uttinger.
Die Arena Pra Bardy in Aproz ist jeweils gut gefüllt.
Christian Zufferey
«Was die Genetik betrifft, habe ich 50 Mal mehr Anfragen erhalten, seit Shita Königin der Königinnen geworden ist», verriet Terrettaz. «Ich habe nur mit einer Person direkt Geschäfte gemacht. Dafür gibt es jetzt eine Warteliste für Nachkommen, falls Shita einen Stier zeugen sollte.»
Kanton mit Defizitgarantie
Das Finale der Kuhkämpfe in Aproz (Gemeinde Nendaz) startet am Samstagmorgen und endet am Sonntagabend. Mehr als 200 Kühe werden am nationalen Finale der Erringerrasse teilnehmen. Das Spektakel mit einem Budget von einer Million Franken wird vom Westschweizer Fernsehen RTS während fünf Stunden direkt übertragen.
Organisiert wird die Veranstaltung dieses Jahr vom Schweizerischen Eringerviehzuchtverband (SEZV). Zur Organisation des diesjährigen Anlasses hatte sich der Verband Anfang dieses Jahres entschlossen, nachdem sich kein anderer Zuchtverband bereit erklärt hatte.
Rabatteure führen zwei Kühe zusammen.
Christian Zufferey
«Angesichts der Bedeutung der Veranstaltung für die Imagewerbung des Kantons erhält der SEZV ausnahmsweise eine Beihilfe des Staates Wallis in Form einer Defizitgarantie», teilte der Kanton Wallis vor einigen Wochen mit. Seit 2022 unterstützt der Staat ebenfalls die Eringerrasse-Tour, um die Organisation der Qualifikationskämpfe zu erleichtern, die für das Finale unerlässlich sind.