Die derzeitige Überpopulation an Hirschen, die auf etwa 144 Tiere geschätzt werde, gefährde das Gleichgewicht des lokalen Ökosystems, schreibt Agri Genève in einer Medienmitteilung. Dies habe direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft und den Weinanbau in der Region, die bereits unter anderem durch den Druck anderer grosser Säugetiere in Schwierigkeiten geraten seien.
Nun sei eine Regulierung der Hirschpopulation beschlossen worden, doch eine Tierschutzorganisation habe dagegen Rekurs eingelegt. Grundsätzlich würden Landwirte die Präsenz des Rotwilds zwar positiv wahrnehmen, doch das aktuelle Ausmass sei unhaltbar.
Bisher schützen nur Zäune
Während die Erhöhung der Zäune manchmal eine vorübergehende Lösung ist, ist sie heute die einzige Option, um die lokalen Kulturen wirksam zu schützen. Diese ist jedoch schwerfällig in der Umsetzung, erschwert die Feldarbeit erheblich und beeinträchtigt die Kulturlandschaft. Ausserdem handele es sich nie um einen völlig sicheren Schutz vor Schäden, da es zu Ausfällen kommen können, schreibt Agri Genève weiter. In solchen Fällen werde das betreffende Feld in der Regel zu 80 % von den Hirschen zerstört, sobald sie die Lücke in den Zäunen entdecken.
Die Klage der Tierschutzorganisation gefährde laut Agri Genève die bereits unternommenen Anstrengungen, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Tierwelt und der Sicherung menschlicher Aktivitäten aufrechtzuerhalten. Daher fordert der Verband die Justiz auf, die Klage mit aufschiebender Wirkung aufzuheben, damit vernünftige und auf Feldexpertise basierende Entscheidungen umgesetzt werden können.