Der Befall sei unter Kontrolle, teilte der botanische Garten am Dienstag mit. Tabakkäfer sind in naturhistorischen Museen keine Seltenheit. Zu seiner Ausrottung wurden in Genf umfangreiche Massnahmen ergriffen.
Insektizide verboten
Dabei liessen die Behörden den Einsatz von Insektiziden aus Umweltschutzgründen nicht zu. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen der Sammlung zum Einfrieren der am stärksten befallenen Präparate. Um dem Rest der Population den Garaus zu machen, werden mutmasslich befallene Herbarien in luftdichte Behälter gesteckt, damit den Käfern der Schnauf ausgeht.
Nach einem Monat dürften sie gesäubert sein und gelangen wieder an ihren ursprünglichen Platz in der Sammlung zurück. Auch der Standplatz wird vorher mit einer Hochtemperatur-Behandlung gereinigt. An der bis im November dauernden Aktion ist der Zivilschutz beteiligt.
Klimawandel begünstigt Schädlinge
Über die Ursache des Befalls gibt es verschiedene Hypothesen. Als wahrscheinlichste gelten saisonale Temperaturschwankungen und die Luftfeuchtigkeit. Gemäss dem botanischen Garten begünstigt der Klimawandel die Entwicklung von Schadorganismen.
Die Herbarien des Genfer botanischen Gartens umfassen rund sechs Millionen Pflanzen. Die Sammlung liegt weltweit auf dem sechsten Rang der wichtigsten Herbarien. Neben ihrem Wert für die Botanik sind sie auch von wissenschaftshistorischer Bedeutung.