In der Nacht hatte sich die Lage im Oberwallis massiv verschlechtert. Der Waldbrand hat sich nach Angaben des Helikopterunternehmens Air Zermatt «explosionsartig ausgebreitet». Der Gemeindepräsident der vom Brand betroffenen Gemeinde Bitsch VS, Eduard Kuonen, sagte im Schweizer Radio SRF am Dienstagmorgen, der Brand sei gross. Er mache Angst und betroffen, wenn man die Schäden sehe. Der Einsatzleiter und Feuerwehrkommandant Mario Schaller sagte im Radio, wenn ein Baum Feuer fange, sei er wie eine Fackel. «Es ist wirklich eine gefährliche Situation».
Schlimmstes Szenario nicht eingetroffen
Nun «profitieren» die Einsatzkräfte vom nachlassenden Wind. Deshalb sei die Riederalp bisher nicht vom Feuer betroffen, sagte Einsatzleiter Mario Schaller am Dienstagmorgen bei einem Point de Presse der Walliser Kantonspolizei in Bitsch. Bei einem Rekognoszierungsflug am Dienstagmorgen habe sich nicht das Szenario gezeigt, das am Montagabend als schlimmstmögliches bezeichnet worden sei.
Bisher gebe es keine Verletzten, keine Gebäudeschäden und auch Tiere seien bisher nicht zu Schaden gekommen. Insgesamt 205 Personen sind aus den vom Waldbrand bedrohten Ortschaften in den Gemeinden Bitsch und Ried-Mörel evakuiert worden. Für die Bevölkerung dieser Gebiete und auch für die auf der Riederalp wohnenden Personen und Gäste ist eine Telefon-Hotline eingerichtet worden.
Keine Entspannung
Schaller hofft, dass es bis zum Dienstagmittag gelingt, weitere Brandherde zu bekämpfen. Die Löscharbeiten liefen auf Hochtouren. «Solange der Rauch nicht weg ist, gibt es allerdings keine Entspannung», sagte Schaller weiter. Zudem nehme immer am Nachmittag der Wind zu.
Das Feuer war am späteren Montagnachmittag entdeckt worden. Auch weil im Rhonetal ein kräftiger Wind blies, breiteten sich die Flammen im trockenen Gelände rasch aus. Die Bevölkerung in mehreren Ortschaften im Gebiet Ried-Mörel wurde evakuiert.