Davon sollen 100 Millionen Franken für dringende Massnahmen in den Seitentälern und 25 Millionen Franken in der Rhoneebene verwendet werden, sagten die drei Staatsräte Franz Ruppen (SVP), Frédéric Favre (FDP) und Christophe Darbellay (Mitte) an einer Medienkonferenz am Mittwoch in Sitten.
«Diese Zahlen sind brutto. Der Kanton übernimmt den grössten Teil, aber es werden noch Gemeinde- und Bundesbeteiligungen erwartet», erklärte Ruppen. Die Schäden von Privatpersonen und Unternehmen sind in diesem Betrag nicht enthalten.
Keine Versprechen
Ein dringliches Dekret, das Hilfe in Form von Bürgschaften für stark betroffene, systemrelevante Unternehmen ermöglichen soll, werde dem Grossen Rat vorgelegt. «Aber wir werden kein Geld für den wirtschaftlichen Verlust sprechen», sagte Darbellay.
Die dringenden Ausgaben werden als Kreditüberschreitung in der Rechnung 2024 zugelassen. Um Einzelpersonen helfen zu können, arbeite die Kommission zur Verwaltung des Hilfsfonds (KVH) mit den Hilfsorganisationen zusammen, hiess es weiter. Zu diesem Zweck werde den Gemeinden in den nächsten Tagen ein Formular für Spendenanfragen zugestellt.
Bei nicht versicherbaren Schäden sei der Schweizer Fonds die erste Anlaufstelle. Der Kanton Wallis leiste seinerseits unterstützende Hilfe auf der Grundlage der Kriterien des Schweizer Fonds.
Geplante Hilfe für Härtefälle
Zudem beabsichtigt der Kanton, in bestimmten Fällen, die nicht versicherbare Schäden betreffen, eine zusätzliche Unterstützung zu leisten. Ausserdem will er prüfen, wie der Staat Personen in prekären Situationen helfen kann.
Weiter habe der Kanton eine schnelle Bearbeitung von Gesuchen um Kurzarbeit eingeführt, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Insgesamt seien 47 Gesuche eingegangen, die rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrafen.
Überschwemmungen und Erdrutsche
Ende Juni und Anfang Juli hatten schwere Unwetter den Kanton Wallis sowie das Tessin und das Misox GR heimgesucht. In Siders VS und Chippis VS überschwemmte die Rhone grossräumig ein Industriegebiet. Auch in mehreren Seitentälern der Rhone traten Flüsse und Wildbäche über die Ufer.
Erdrutsche und Schlammlawinen gingen nieder und richteten grosse Schäden an Verkehrswegen und Gebäuden an. In Saas-Grund kam ein Mann ums Leben, eine Person in der Region Binn galt seither als vermisst.