Der Kanton Freiburg hat Mitte September die 18. Ausgabe des landwirtschaftlichen Innovationspreises PIA lanciert. Organisiert wird der Preis von der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) des Kantons Freiburg . Seit 1998 wird er alle zwei Jahre verliehen. Dem Sieger winkt ein Preisgeld von 25'000 Franken. Zusätzlich wird ein Publikumspreis im Wert von 5'000 Franken vergeben, heisst es auf der Internetseite der Veranstalter.
Folgende vier Projekte stehen im Finale. Eine 5-köpfige Jury entscheidet über den Gewinner, der im Mai erkoren wird. Überreicht werden die Preise im Juni. Beurteilt werden die Projekte nach drei Kriterien: Grad der Innovation und Kreativität; Machbarkeit; technisches, wirtschaftliches und/oder ökologisches Interesse. Wenn Sie den Publikumspreis mitbestimmen und mit etwas Glück einen Gourmetkorb gewinnen wollen, finden Sie den Link zur Teilnahme am Ende des Artikels Ihre Stimme abgegeben.
Projekt 1: Pousse en l’air (nährstoffreiche und nachhaltige Sprossen)
Das in der St-Louis-Stiftung in Freiburg ansässige Unternehmen Pousses en l'Air ist auf den vertikalen Anbau von Microgreens spezialisiert. Diese nährstoffreichen Jungpflanzen stammen zu 100 % aus biologischem Anbau und werden von Hand gepflückt, was ihnen maximale Frische garantiert. Die Wahl des vertikalen Anbaus ermöglicht eine optimale Raumnutzung, eine schnelle Produktion und eine Reduzierung des Wasserverbrauchs. Das Projekt enthält auch eine soziale Komponente, indem es die Bewohnerinnen und Bewohner der Stiftung miteinbezieht.
Projekt 2: Die Obstgärten von Guéravet (Freiburger Safran)
Les Vergers du Guéravet und Safran Fribourgeois unter der Leitung von Fabien Fragnière kombinieren den Safrananbau mit dem Anbau hoher Obstbäume in der Agroforstwirtschaft. Das Projekt zielt darauf ab, den Safrananbau zu verbessern, indem erhöhte Holzbehälter zur Erleichterung der Entwurzelung und Entwässerung sowie Netze zur Bekämpfung von Wühlmäusen eingesetzt werden. Die zu 100 % lokale und handwerkliche Produktion hat zu einer grossen Auswahl an Produkten wie Marmeladen, Nudeln, Keksen, Joghurtpürees und sogar gekochtem Wein geführt.
Jurymitglieder
Diese 5 Jurymitglieder werden im Mai 2024 den Sieger küren:
- Didier Castella, Jurypräsident, Präsident des Staatsrates und Vorsteher des ILFD
- Murielle Chassot, Präsidentin der «Association Fribourgeoise des Paysannes»
- Christian Moser, Landwirt aus Ponthaux
- Reto Julmy, Direktor des Freiburger Arbeitgeberverbands
- Aurelia Passaseo, Vorstandsmitglied der Freiburger Sektion des Westschweizer Konsumentenverbands
Projekt 3: Flow (Hanf aus lokaler Produktion)
Die Schweizer Hanfindustrie nachhaltig weiterzuentwickeln ist das Credo des Freiburger Start-ups FLOW. Das Unternehmen möchte in diesem Bereich führend werden, mit Anwendungen, die von der Lebensmittel- bis zur Baubranche reichen. Das Projekt umfasst den Bau einer Ölmühle zur Pressung von Hanf und anderen lokalen Nutzpflanzen. Damit möchte FLOW die Landwirtschaft diversifizieren, die Logistikkosten senken und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Projekt 4: CHacahuètes 2.0 (nachhaltige Bio-Erdnüsse)
Mit CHacahuètes 2.0 startete Daniel Schaller den Anbau von Bio-Erdnüssen in Wünnewil im Bezirk Singine. Angesichts sinkender Preise für Bio-Knoblauch, seiner ursprünglichen Produktion, beschloss Daniel Schaller, seine Trocknungsinfrastruktur wiederzubeleben und gleichzeitig zu zeigen, dass eine Diversifizierung der biologischen und nachhaltigen Landwirtschaft in der Region möglich ist.