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Widerstand gegen Geflügelschlachthof

Die Migros will in Saint-Aubin einen grossen Schlachthof für Geflügel bauen. Die neue Anlage soll das bestehende Betriebsgebäude in Courtepin FR ersetzen. Eine Bürgerinitiative und Greenpeace wehren sich.

Micarna will ihren 60 Jahre alten Geflügelschlachthof in Courtepin FR ersetzen. Dazu plant sie einen Neubau, in dem jährlich 40 Millionen Hühner geschlachtet werden sollen. Gegen dieses Vorhaben hat sich Widerstand formiert. Angefangen hat er letzten November mit einer Petition der Bürgerbewegung «Eco-Transition La Broye». 3600 Unterzeichner forderten vom Kanton unter anderem, dass er das für den Bau benötigte Land nicht verkaufen solle. Der Kanton Freiburg ist aber nicht auf diese Forderung eingegangen. Zu wirtschaftlich wertvoll sei der geplante Bau für die Region, heisst es in einem Schreiben des Kantons. Dieser Widerstand hat nun auch Greenpeace auf den Plan gerufen.

Greenpeace blockiert

Der Bau des Schlachthofs soll auf dem «Swiss Campus for Agri & Food Innovation» zu stehen kommen. Diese Stätte in St-Aubin FR wird als ein führender Campus für die Innovation in der Lebensmittelbranche präsentiert. Und genau daran stört sich Greenpeace. Der Bau eines Schlachthofs hätte nichts mit Innovation zu tun. Auch würde der Betrieb den übermässigen Verzehr von Hühnern und den Import von Futtermitteln erhöhen. Dadurch würden Klima, Biodiversität und Umwelt belastet, heisst es in einer Mitteilung von Greenpeace.

Die Bürgerinitiative zeigt sich zudem besorgt über den zunehmenden Verkehr, die Wasserverschmutzung und die Beeinträchtigung der Lebensqualität. Greenpeace hat deshalb gegen eine Revision der Ortsplanung Einsprache eingereicht. Diese wurde von der Gemeinde St-Aubin abgelehnt. Die Umweltschutzorganisation hat daraufhin beim Kanton gegen diesen Entscheid rekurriert.

Fleischproduktion sichern

Greenpeace fordere von der Migros, die industrielle Fleischproduktion nicht weiter auszubauen und sich für ein faires und nachhaltiges Ernährungssystem zu engagieren. Die Migros habe auf Anfrage von Radio Fribourg die Kritik von Greenpeace nicht kommentieren wollen. Dagegen verweist der Detailhändler darauf, dass der bestehende Standort in Courtepin nach 60 Jahren nicht mehr saniert werden könne und ersetzt werden müsse.

Der modernere CO2-neutrale Schlachthof in St-Aubin trage auch dazu bei, Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region zu erhalten und die inländische Fleischproduktion zu sichern. Bis zu 300 Millionen Franken will die Migros in den neuen Standort investieren. Bereits heute verarbeitet die Micarna in Courtepin knapp 30 Millionen Hühner jährlich. Auch rechnet sie in den nächsten Jahren mit einer deutlichen Zunahme der Nachfrage nach Schweizer Poulets.

Kanton will verkaufen

Der Kanton hat mit einem Schreiben vom April dieses Jahres auf die erwähnte Petition geantwortet. So forderten die Initianten, dass der Kanton das entsprechende Grundstück nicht an die Migros verkaufen solle. Der Kanton verweist diesbezüglich auf eine Abstimmung im Grossen Rat, der diesem Verkauf mit 86 zu 6 Stimmen bei 5 Enthaltungen zugestimmt hat. Der Kanton Freiburg verwies auf die legale Möglichkeit der Initianten und Initiantinnen zu gegebener Zeit Einspruch gegen die Baubewilligung zu erheben.

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