Während den Festtagen präsentieren wir euch in regelmässiger Folge Artikel, die 2024 auf reges Interesse gestossen sind. Dieser Artikel wurde am 6. Juli 2024 erstmals publiziert.
Intensive Regenfälle haben letztes Wochenende auch das Wallis heimgesucht. Die Folgen der zerstörerischen Unwetter werden die Walliserinnen und Walliser noch lange zu spüren haben. Zwei von ihnen, die ein sorgenvolles Wochenende hinter sich haben, sind Maria und Josef Arnold.
Ein Erdrutsch hätte beinahe ihre Kühe unter sich begraben. Trotz des Schicksalsschlags lässt die beiden jedoch nichts von ihrer zuversichtlichen Haltung abbringen. Man müsse Lösungen suchen, flexibel sein und mit der Natur leben, wie sie ist, sagt Maria Arnold in einem Bericht des Walliser Onlineportals «pomona.ch».
Kein Tag wie jeder andere
Eigentlich hätte es ein Tag wie jeder andere werden sollen. Wie jeden morgen machte sich Maria Arnold sehr früh auf den Weg zu ihren 15 Kühen. Zusammen mit ihrem Mann hat sie das Vieh dann auf die Weide getrieben. Normalerweise verbringen ihre Kühe den ersten Teil der Sömmerungszeit bis Mitte Juli im Gebiet der Engi. Für die heisseren Tage ziehen sie dann auf die höher gelegene Alp Chlusmatt.
Doch dieses Jahr sei alles ein wenig anders, erzählten sie dem Portal. Bereits Mitte Juni seien sie mit den Kühen auf die Chlusmatt gezügelt. Durch die starken Niederschläge sei jedoch die Gefahr eines Erdrutsches immer grösser geworden, so dass sie die Kühe nach einem Wochenende wieder auf die Engi herunterbrachten.
Wo waren die Kühe?
Doch auch in der Engi waren die Kühe nicht sicher. Denn letzten Samstag begann es unerwartet stark und intensiv zu regnen. Und so als ob sie ihre Kühe hätten spüren können, haben sich Maria und Josef Arnold von ihrem Wohnort gleich auf die Engi begeben, um nach ihren Kühen zu sehen. Und tatsächlich fanden Sie eine Angst einflössende Szene vor. Dort wo sonst die Kühe grasten ist ein Erdrutsch niedergegangen. Doch wo waren die Kühe?
Was ist ein Erdrutsch?
Ein Erdrutsch ist das Abgleiten grösserer Erd- und Gesteinsmassen, meistens ausgelöst durch starke, lange andauernde Niederschläge und das dadurch bedingte Eindringen von Wasser zwischen vorher gebundene Bodenschichten. Durch die Schwerkraft und die Verminderung der Haftreibung zwischen den Bodenschichten rutscht der Hang bei ausreichend grosser Hangneigung ab. Sind kleine Flächen betroffen spricht man von einem Hangrutsch.
Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein, die mit schweren Regenfällen und potenziellen Erdrutschen verbunden sind, insbesondere in Gebieten, die für solche Ereignisse anfällig sind.
«Ach, dort sind sie», mussten sich Maria und Josef Arnold wohl erleichtert gedacht haben, als sie ihre Kühe in Sicherheit wussten. Vier Kühe hätten sich nämlich oberhalb des Erdrutsches in Sicherheit gebracht, der Rest der Herde hat unterhalb des Erdrutsches Schutz gefunden . «Die Tiere sind geflohen und wussten genau, wohin sie gehen müssen, damit ihnen nichts passiert», wird Maria Arnold vom Portal zitiert. Der Stall wurde vom Erdrutsch nicht getroffen. Nur der Zufahrtsweg sei verschüttet geworden.
Vieles bleibt ungewiss
Das Paar hat sich dann entschieden, die Kühe wieder auf die Chlusmatte zu führen. Dabei hatten sie Schlamm und Steine zu überqueren. Die Kühe seien bis zu den Sprunggelenken eingesunken, heisst es im Bericht weiter. Maria und Josef Arnold konnten bei der Züglete dabei auf die Unterstützung von den Leuten aus dem Dorf zählen. An den ersten Tagen nach dem Erdrutsch konnten sie die Milch der Kühe nicht wie gewohnt zur Sennerei Simplon bringen und mussten sie wegleeren.
Mittlerweile hat sich jedoch eine andere Sennerei zur Annahme der Milch der beinahe verschütteten 15 Kühe bereit erklärt. Doch immer bleibe noch Vieles ungewiss, erzählt Maria Arnold dem Portal abschliessend. Es brauche halt jetzt seine Zeit, aber es gebe immer einen Ausweg. Und am Simplon sei man sich in den Wintermonaten sowieso gewohnt, flexibel auf unvorhersehbare Ereignisse zu reagieren.
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